Liebe Kolpingschwestern und -brüder, liebe Mitchristen! 1. Der selige Adolph Kolping war ein Mann „des Glaubens und der Tat“, wie es eben der Jakobusbrief gefordert hat. Er war „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“, wie es Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern im Evangelium auftrug. Bundespräsident Joachim Gauck hat bei seiner Rede zum 200. Geburtstag von Adolph Kolping in Köln gesagt: „Wir haben nicht nur die schrecklichen, abstoßenden Figuren unserer Geschichte, sondern wir haben diese großen Männern und Frauen“, zu denen der selige Adolph Kolping zählt. 2. Wir, die Kolpingschwestern und -brüder, sollen - wie er - Frauen und Männer, Christinnen und Christen „des Glaubens und der Tat“, „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ sein. Wie bei Adolph Kolping, so darf das auch heute bei uns nicht Theorie ohne Praxis, Worte ohne Leben sein. Papst Franziskus mahnt in der Enzyklika „Evangelii Gaudium“, die so viel positive Resonanz findet: „In der Treue zur Gabe des Herrn weiß sie (die Kirche) auch ‚Frucht zu bringen‘. Die evangelisierende Gemeinde achtet immer auf die Früchte, denn der Herr will, dass sie fruchtbar ist“ (EG 24). Diese Früchte müssen in der ganz konkreten Situation des heutigen Lebens und unserer Zeit gebracht werden!
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Christkönigsfest 2013 – Abschluss des Jahres des Glaubens. Ist unser Glaube in diesem Jahr gewachsen? Sind wir Gott näher gekommen? Haben wir unseren Glauben besser verstanden? Wissen wir mehr über ihn? Können wir bewusster und wissender das Glaubensbekenntnis sprechen? Feiern wir inniger die sieben Sakramente, besonders die heilige Messe? Ist uns der Inhalt der Zehn Gebote klarer? Gehen uns die Gebete der Kirche, das Vater unser, das Gegrüßet seist du Maria, das Ehre sei dem Vater und unsere Liturgie mehr zu Herzen? Ich hoffe es! Und was noch nicht ist, das kann noch werden, nachgeholt werden. Wir brauchen Glaubenswissen, damit wir wissende Gläubige sind und bewusster unseren Glauben leben, damit wir auch Rechenschaft über unseren Glauben vor anderen geben können. Das Jahr des Glaubens sollte unser Glaubenswissen mehren und uns frömmer machen, das heißt mit Jesus Christus und aus dem Evangelium heraus „nützlicher“. „Fromm“ bedeutet, „nützen“ - unserem Nächsten und unserer Gesellschaft. Und wir sollten missionarischer werden, Menschen für unseren Glauben ansprechen und begeistern. Ob das geworden ist? Ich hoffe es! Machen wir uns heute, nach dem Jahr des Glaubens, auf, unseren Glauben zu leben. Das ist täglich neu gefordert. Das kann das Jahr des Glaubens bewusster machen, dafür Impulse geben, uns dahin drängen. Getan werden muss es aber jeweils neu. „Heute, wenn ihr seine Stimme hört“, beten die Priester und Ordensleute jeden Morgen im Psalm 95. Es gilt für uns alle: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hört, macht euch auf und glaubt!‘
Liebe Schwestern und Brüder, verehrte Ehrengäste, liebe Mitbrüder! 1. Bei einem Kirchenjubiläum muss zuerst das getan werden, was das Wort Jubiläum bedeutet, nämlich, dass wir jubeln! Christliches Jubeln hat immer einen vernünftigen Grund oder sogar mehrere, die zum Danken und Feiern Anlass geben. Wenn wir ein Kirchenjubiläum feiern, dann haben wir viele Gründe zu danken und zu feiern. Das Wort „Kirche“ bezeichnet sowohl ein Gebäude, als auch die Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Die Kirchengebäude sind dafür da, dass wir unsere Gemeinschaft mit Gott und untereinander spüren, in den Gottesdiensten erneuern und bestärken. Das geschieht hier in St. Josef Niederndorf seit 90 Jahren. 2. Danken wir heute für alle Gottesdienste, die hier gefeiert werden, besonders die Eucharistie am Sonntag, die uns mit dem Wort Gottes und dem Brot des Lebens stärkt und die die Gemeinschaft untereinander, die in Freud und Leid unseren Alltag trägt, erneuert. Danken wir für die Taufen, die uns bewusst machen, dass unsere Kinder Gabe Gottes und alle Menschen nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurden und deshalb eine unveräußerliche Würde haben. Die Taufe bekräftigt auch, dass jeder Mensch einen Auftrag in dieser Welt hat und zum ewigen Leben im Himmel berufen ist.' Danken wir für die Firmungen, in denen uns der Heilige Geist geschenkt wird, der die Ungeister und bösen Geister aus unserem Leben verbannt. Denken wir an die Trauungen, in denen die Paare für Frieden und Glück ihres Ehe- und Familienlebens den Segen Gottes empfangen. Danken wir für die Beichten und die Versöhnungsgottesdienste, die uns deutlich machen, dass wir nicht auf unsere Schuld und aufs Böse festgenagelt sind; wir können Vergebung erfahren und Vergebung schenken, um so gut miteinander zu leben. Danken wir für die Krankensalbungen, die die Kranken stärkt, damit sie wieder gesund werden, oder damit sie den Weg zum ewigen Leben getröstet und versöhnt gehen können. Danken wir für die Trauergottesdienste, die den Hinterbliebenen Trost schenken und den Glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben bezeugen. Kirche ist aber auch Kindergarten, Seniorenclub, Jugendgruppen, Ehrenamtlichendienst in den verschiedenen Bereichen und Gruppen in Kirche und Gesellschaft. All das ist hier seit 90 Jahren geschehen. Für all das danken wir heute. Deshalb feiern wir dieses Jubiläum.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. „Hoffen und Beten“ oder „Da hilft nur noch Hoffen und Beten“, so sagen wir, wenn eine Situation – menschlich gesehen – aussichtslos scheint. Wenn wir – scheinbar – nichts mehr machen können, „dann hilft nur noch Hoffen und Beten!“ Genau dazu laden uns die Lesung und das Evangelium heute ein: die Lesung zum Hoffen, das Evangelium zum Beten. 2. Die Lesung aus dem Buch der Weisheit gehört zu den Adventslesungen, kurz vor Weihnachten. „Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab“ (Weish 18,14-15) auf die Erde. Dann erinnert die Lesung an die Ereignisse des Auszugs aus der Gefangenschaft der Israeliten in Ägypten:
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Beauftragte für die Wort-Gottes-Feier! 1. Was wir heute tun, ist keine Nebensache in der Kirche. Wir stellen heute kein Notprogramm auf, weil wir nicht mehr genügend Priester haben für die Eucharistiefeier. Wir mindern aber auch nicht die Bedeutung der heiligen Messe, die Quelle und Höhepunkt allen liturgischen und kirchlichen Lebens ist. Wir ersetzen nicht und vertauschen nicht und fügen auch nicht dem Eigentlichen, der Sakramentenfeier, eine Beigabe zu. Das Wort Gottes ist eigenständig und eigenmächtig, steht für sich und ist ein ernstes und zugleich freudiges Ereignis. Wir wollen durch die Wort-Gottes-Feiern dem Wort Gottes mehr Bedeutung geben und den Tisch der Kirche für die Christen reichlicher decken. 2. Was ist das Wort Gottes? Das Wort Gottes ist ein „zweischneidiges Schwert“, das das Gute vom Bösen scheidet. Das Wort Gottes ist „Licht“, das zwischen Wahr und Falsch unterscheiden lässt, das Durchblick verschafft für Verkehrt und Richtig. Es ist „Leben“, das tote Punkte im Leben und den Tod am Ende des Lebens überwindet. Das Wort Gottes ist „Geist“, der inspiriert für die Gottes- und Nächstenliebe und Orientierung gibt, damit unser Miteinander in die richtige Richtung geht. Es ist „Trost“ im Leid und „Kraft“ im Streit. Das Wort Gottes ist „Offenbarung des guten Vatergottes“ und dessen, was ER für uns bedeutet, was er von uns will und wohin er uns führen möchte.
1. Gerne feiere ich heute mit Ihnen das 100-jährige Jubiläum der Herz-Jesu-Pfarrei Pressig. Viel Segen ist auf die Menschen durch Ihre Pfarrei gekommen: Segen der Freude bei Taufen und Eheschließungen, bei Jubiläen und Festen. Segen der Stärkung und Kraft bei Firmungen und Krankensalbungen. Segen der Versöhnung und des Friedens im Beichtstuhl und in der Sonntagsmesse. Segen des Trostes beim Beerdigungsgottesdienst. Segen der Orientierung, z. B. beim Hören der Zehn Gebote und der Bergpredigt, des Hauptgebotes des Gottes- und Nächstenliebe. Segen des Vertrauens und der Hoffnung beim Sprechen des Credo, beim Singen und Beten. Segen der Liebe in Selbstlosigkeit und Güte durch die Begegnung mit Jesus Christus, der menschgewordenen Liebe Gottes. Für diesen Segen seit 100 Jahren danken wir heute und bitten, dass er Ihren Nachkommen auch zuteil wird.
1. Bei meinen Gebeten, Betrachtungen und Überlegungen angesichts dessen, was in den letzten Wochen in den Medien die Schlagzeilen beherrschte und überall gesprochen wurde, wissend um den morgigen Missionssonntag, kamen mir in den vergangenen Tagen Worte der Heiligen Schrift immer wieder unwillkürlich in den Sinn, zum Beispiel: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16), sagt der hl. Paulus von sich. „Wehe, wenn wir keine Frucht bringen. Wir werden umgehauen!“, sagte uns Jesus eben sinngemäß im Evangelium (vgl. Lk 13,5.9). „Lass Dich nicht vom Fleisch bestimmen, sondern folge dem Geist!“, hörten wir gerade aus dem Römerbrief (vgl. Röm 8,5). Diese Texte sagen, dass wir Christen uns nicht die Themen von außen aufoktroyieren und von denen des Evangeliums abbringen lassen dürfen: Themen des Evangeliums gibt es zurzeit ganz wichtige!
1. Anerkennung und Dank möchte ich als erstes für diese zentrale Veranstaltung zum Tag der Religionen in Coburg zum Ausdruck bringen. Es ist wichtig und wir müssen alles tun, dass die Religionen sich immer besser verstehen und zur „Speerspitze“ der Bewegung für Integration, gesellschaftlichen Frieden und Gemeinwohl werden. Der Weg zu diesem Ziel erfordert Anstrengung, Ausdauer und Geduld und ist nie am Ende. Jeder Schritt nach vorn ist dafür wichtig. Heute machen wir einen weiteren und wichtigen hier in Coburg. Deshalb danke ich Ihnen, Herr Bürgermeister, und allen, die sich in der Vorbereitung und Durchführung dieses Tages der Religionen eingesetzt haben und heute engagieren. 2. „Freund statt Fremd“ - so lautet eine Aktion für Integration. Das muss auch für die Religionen gelten! Religionen gab es und gibt es und es wird sie immer geben. In den Religionen steckt viel Potential für Frieden, Gerechtigkeit und Gemeinwohl. Es muss entdeckt, miteinander fruchtbar und in die Gesellschaft eingebracht werden. Dafür muss das, was dem jeweils anderen fremd ist im Islam, im Judentum, im Christentum, Freund werden.
Predigttext: Mt 6,25-33 Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel im Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. 1. Kann es sein, dass der Gott, der das Leben liebt und allen Menschen das Leben in Fülle geben will, auffordert, sich nicht um den Leib zu sorgen? Nicht um das, was wir essen und trinken, wie wir uns kleiden, uns bewegen und fit halten? Sollen wir uns wirklich nicht um all das sorgen, was mit unserem Leib und Leben zu tun hat? Das kann unser Gott, der uns in Jesus sein Gesicht gezeigt hat, nicht wollen! Und ist die Aufforderung, uns zuerst für das Reich Gottes - das nach dem Apostel Paulus in ‚Gerechtigkeit, Friede und Freude für alle Menschen‘ besteht (vgl. Röm 14,17) - zu interessieren und zu engagieren mit der Sorge um den Leib unvereinbar?