Liebe Schwestern und Brüder, liebe Volsbacher! 1. Gerne feiere ich mit Ihnen heute Abend den Abschluss der Ewigen Anbetung. Das ganze Jahr über wird in der Erzdiözese, jeden Tag in einer anderen Pfarrei, die Ewige Anbetung gehalten. Hier in Volsbach unmittelbar vor Weihnachten. Das hat tiefen Sinn. Weihnachten und Anbetung des Allerheiligsten hängen eng zusammen. 2. Das macht auch der Name Betlehem deutlich, der verschiedene Bedeutungen haben kann. Betlehem, wo Jesus Christus geboren wurde, ist sowohl im Hebräischen als auch im Arabischen aus zwei Worten zusammengesetzt: im Hebräischen aus ‚beth‘ und ‚lechem‘ und im Arabischen aus ‚bait‘ und ‚lahm‘. Das Wort ‚beth‘ oder ‚bait‘ bedeutet in beiden Sprachen ‚Haus‘, ‚lechem‘ meint Brot und ‚lahm‘ ‚Fleisch‘. Deshalb wurde schon immer Betlehem sowohl als „Haus des Fleisches“, wo Jesus als Mensch geboren wurde und Gott Fleisch annahm als auch als „Haus des Brotes“, Hinweis auf die Eucharistie, gedeutet. Gott ist auf die Welt zu uns Menschen in unserem Fleisch in Betlehem gekommen. Und er bleibt bei uns im Brot der Eucharistie, bis er wiederkommt in Herrlichkeit. Die Eucharistie ist quasi Fortführung der Gegenwart Gottes in unserer Welt, die in Betlehem begonnen hat. Deshalb sind Weihnachten, die heilige Messe und die Eucharistische Anbetung zutiefst miteinander verbunden.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Zapfendorfer! 1. Heute geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Orgel, für die Sie lange Zeit gespart, gesammelt und gespendet, organisiert und geplant haben, kann heute in Betrieb genommen und gesegnet werden. Der Name des heutigen 3. Adventssonntags, „Gaudete“, passt hervorragend zu diesem Anlass. Sie dürfen sich freuen, dass die neue Orgel fertiggestellt ist und gespielt wird. Ich möchte allen, die sich für die Orgelanschaffung eingesetzt haben, ganz herzlich danken: Dem Kirchenpfleger und der Kirchenverwaltung mit Pfarrer Kurian und zuvor P. Charles, den Orgelbauern der Firma Lindner und auch Herrn Willinger, der das Projekt fachmännisch begleitet hat. 2. Orgeln gehören heute als Selbstverständlichkeit zu den Kirchen in unseren Breitengraden, ganz besonders in Deutschland. Wir haben eine lange und gute Orgeltradition. Die Orgeln dienen als Begleitinstrument für die Gesänge der Gemeinde und unserer Chöre sowie für die Darbietung von Orgelwerken der klassischen und modernen Musik. Die Kirchenmusik und das Liedgut, von der Orgel begleitet, sind ein großer Schatz für uns Christen.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Wir öffnen heute Abend an unserem Dom die „Pforte der Barmherzigkeit“ und eröffnen damit in unserer Erzdiözese Bamberg das außerordentliche Heilige Jahr. Dieser Ritus macht Sinn, wenn wir die Pforten unseres Lebens für die Barmherzigkeit öffnen! 2. Sich für die Barmherzigkeit öffnen bedeutet ein Fünffaches: 2.1. Erstens: Wir öffnen uns selbst persönlich für die Barmherzigkeit Gottes, die uns geschenkt wird. Das können wir nur, wenn wir unseren „Unschuldswahn“ und unsere Selbstüberschätzung ablegen! Dann spüren wir, dass wir der Barmherzigkeit Gottes bedürfen. Wir sind schwache Menschen, die sündigen und Schuld auf sich laden. Die Barmherzigkeit Gottes schenkt uns Kraft zum Leben und vergibt uns die Sünden. Der Barmherzigkeit Gottes öffnen wir die Pforten unseres Lebens, wenn wir unsere Fehler und Schwächen eingestehen und um Vergebung bitten. Das tun wir vor allem in der Beichte, aber auch zum Beginn einer jeden heiligen Messe. Die Beichte und das Schuldbekenntnis wollen uns nicht niedermachen, sondern aufrichten; sie lassen uns leben. Gönnen wir uns die Freude der Barmherzigkeit Gottes!
Liebe Schwestern und Brüder, verehrte Consorores und Confratres! 1. „Den Glauben bekennen, Kirche und Gesellschaft dienen, für das Heilige Land sorgen.“ Das sind unsere Motive und unsere Aufgaben im Ritterorden vom Heiligen Grab. An diese Prinzipien erinnern wir uns heute am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens. In diesem Jahr 2015 tun wir das auch am Tag der Eröffnung des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit sowie am 50. Jahrestag des feierlichen Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. 2. Gestern vor 50 Jahren, am Vortag des Abschlusses des Konzils, wurden noch einige wichtige Dokumente von den Konzilsvätern verabschiedet, unter anderem „Ad Gentes“, das Missionsdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es fordert auf, das zu tun, was unsere Prinzipien beinhalten: Wir sollen den Glauben bekennen, zuerst in unserer Gesellschaft, in der er zu verdunsten droht, wie Papst Franziskus beim Ad-limina-Besuch den deutschen Bischöfen gesagt hat. Wir sollen ihn aber auch denen mutig verkündigen, die derzeit als Flüchtlinge zu uns kommen. Viele von ihnen sind auch offen für Religion und sie fragen nach der wahren Religion. Viele Muslime, die aus Syrien, dem Irak, aus Afghanistan und Nigeria kommen, wo IS, Boko Haram, Taliban und Dschihadisten wüten, die auch vor den eigenen Glaubensschwestern und -brüdern keinen Halt machen, fragen: Was ist das für eine Religion und was für Religionsführer, die uns so viel Leid bringen, morden und zerstören, uns unserer Heimat berauben und uns unsere Freiheit nehmen? Die Frage nach Religion bricht derzeit neu auf. Gerade jetzt sind wir Christen gerufen, unseren Glauben zunächst hier bei uns mutig zu bekennen. Selbstverständlich soll er auch weiterhin dort bekannt werden, wo er nicht oder noch ziemlich unbekannt ist, in vielen Landstrichen Afrikas und Asiens.
Liebe Mardorfer, liebe Amöneburger, liebe Freunde und Bekannte! 1. Wir sind hier in der Pfarrkirche St. Hubertus zusammen, weil mir heute die Ehrenbürgerschaft der Stadt Amöneburg überreicht wird. Ich danke Euch, dass Ihr vor dem Festakt mit mir die heilige Messe feiert. Sie ist für mich integraler Bestandteil dieser Ehrung. „An Gottes Segen ist alles gelegen“ ist ein alter Spruch unserer oberhessischen Heimat. Wenn aus mir, einem Mardorfer/Amöneburger, einer geworden ist, der die Ehrenbürgerschaft verdient, dann hat es an Gottes Segen gelegen. Ich möchte jetzt in der heiligen Messe dafür danken und Euch danken, dass Ihr sie mit mir feiert. 2. Ich habe mich echt gefreut, als Bürgermeister Michael Richter-Plettenberg und Stefan Heck mir diese Ehrung ankündigten. Ich war überrascht und bewegt. Ich habe mich immer als Mardorfer und damit auch als Bürger der Stadt Amöneburg verstanden, auch wenn ich schon über 50 Jahre nicht mehr hier wohne. Durch meine regelmäßigen Besuche habe ich die innere Verbundenheit mit meiner Heimat immer wieder zum Ausdruck gebracht. Ich fühle mich dazugehörig. Das ist so und wird durch die Ehrenbürgerschaft verstärkt.
Liebe Gunzendorfer, liebe Schwestern und Brüder! 1. Gern bin ich heute Morgen zu Ihnen gekommen, um mit Ihnen den Abschluss der Renovierungsarbeiten an Ihrer Kuratiekirche in Gunzendorf zu feiern. Dabei feiern wir auch den Patron dieser Kirche, den hl. Nikolaus, einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen, der uns Vorbild der Gottes- und Menschenliebe ist. Ich darf heute den neuen Altar weihen, den Taufstein und den Ambo segnen. Die gesamte Renovierung ist gut gelungen; lasst uns dankbar sein! Unser Dank gilt allen, die mitgeholfen haben, dem Architekten, Herrn Schneider, dem Künstler Tobias Kammerer und allen Handwerkern. Danken möchte ich auch der Kirchenverwaltung, zunächst mit Pfarrer Berberich und dann mit Pfarrer Kaiser, die die Initiatoren und Motoren des Werkes waren. Sanierung und Renovierung haben Geld gekostet. Allen, die sich finanziell beteiligt haben, Vergelt’s Gott! Besonderen Dank sage ich allen aus der Kuratiegemeinde, die sich ehrenamtlich und durch Eigenleistung eingebracht haben. Vergelt’s Gott!
Liebe Schwestern und Brüder in unseren Ordensgemeinschaften, liebe Mitbrüder! 1. Heute ist im liturgischen Kalender kein gebotener Gedenktag oder ein Fest vorgesehen. Deshalb möchte ich mit Ihnen eine Votivmesse zu Ehren der großen heiligen Teresa von Avila feiern. Votivmessen heben eine Person der Göttlichen Dreifaltigkeit, einen besonderen Aspekt des Lebens und Wirkens Jesu oder eine(n) Heilige(n) besonders hervor und ehren sie. Dadurch soll unsere Spiritualität und unser Glaubensleben Inspiration und Stärkung erfahren, damit wir tiefer glauben, mutiger bekennen, treuer beten und selbstloser lieben. 2. Die Kirche denkt in diesem Jahr an den 500. Geburtstag der großen Teresa von Avila. Dazu ist ein teresianisches Jahr ausgerufen worden, das nun zu Ende geht. Persönlich habe ich das teresianische Jahr dadurch begangen, dass ich jeden Tag zusätzlich zur geistlichen Lesung den entsprechenden Abschnitt aus dem Büchlein „Suche dich in mir. Mit Teresa von Avila und dem Tagesevangelium durch das Jubiläumsjahr 2015“ betrachtet habe, das von Pater Ulrich Dobhan und Britta Klein herausgegeben wurde. Es ist mir vieles von der heiligen Teresa von Avila neu aufgegangen.
Liebe Kolpingschwestern und -brüder, liebe Mitchristen! 1. Am Ende des Kirchenjahres werden uns Lesungen und Evangelien verkündet, die manchen Menschen Angst machen. Meine Schwester zum Beispiel hat mir früher einmal gesagt: „Am Ende des Kirchenjahres und am Anfang des Advents gehe ich gar nicht gerne in die Kirche. Da hört man schreckliche Dinge, die Angst machen können.“ Aber, liebe Mitchristen, eigentlich ist die Absicht ‚der Evangelien vom Ende der Welt‘ nicht Angst zu machen, sondern zu Angst nehmen! Jesus will, dass wir aktive Christen sind, uns einsetzen für das Reich Gottes, für eine bessere Welt und Zukunft. Was uns am meisten daran hindert, ist die Angst. Die will uns Jesus nehmen! 2. Wie das wirkt, können wir am seligen Adolph Kolping ablesen. Er war ein gläubiger Christ. Er hat die Evangelien vom Ende der Welt und auch vom Ende des eigenen Lebens richtig verstanden - der persönliche Tod gehört zum Leben eines jeden Menschen dazu. Sobald man aus dem Mutterschoß kommt und den ersten Atemzug macht, ist klar, dass dieses Leben einmal zu Ende geht. Das kann man verdrängen und drauf los leben, genießen auf Teufel komm raus. Man hat nur dieses eine Leben! Man kann pessimistisch werden und resignieren. Lohnt sich alles nicht, der Tod ist sicher. Oder wie ein Staffelläufer die Lebensspanne sehen, als Auftrag erkennen und alles dran setzen zum „Gesamtsieg“ seinen Beitrag zu leisten. Allein das Letzte ist christlich. Adolph Kolping gehört zu den Staffelläufern. Er hat diese Evangelien und Lesungen vom Ende der Welt, dem Endgericht und auch den eigenen individuellen Tod als Angstnehmer und Auftraggeber verstanden. Dadurch war er frei, aktiv zu wirken bis zum Ende seines Lebens. Der französische Dichter und Schriftsteller Viktor Hugo, ein Zeitgenosse Adolph Kolpings, hat den Ausspruch geprägt: „Die Zukunft hat viele Namen: Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte, für die Tapferen ist sie die Chance.“ Für uns Christen ist die Zukunft Chance und für uns Kolpingschwestern und -brüder ganz besonders. Welche Chancen haben wir heute?
Liebe Verantwortliche der Schulabteilungen der deutschen Diözesen! 1. Ich darf Sie herzlich in der Erzdiözese Bamberg begrüßen und Ihnen eine gesegnete Tagung erbitten. Vor 14 Tagen haben wir an die Veröffentlichung der „Erklärung über die christliche Erziehung“ vor 50 Jahren gedacht. Am 28. Oktober 1965 haben die Konzilsväter über sie abgestimmt, anschließend wurde sie feierlich verkündet. Sie beginnt mit dem Satz: „Über die entscheidende Bedeutung der Erziehung im menschlichen Leben und ihren ständig wachsenden Einfluss auf die gesellschaftlichen Fortschritte der Gegenwart, hat das heilige ökumenische Konzil eingehende Erwägungen angestellt“. Im achten Kapitel heißt es dann: „Die Präsenz der Kirche im schulischen Bereich zeigt sich in besonderer Weise durch die katholische Schule.“ Und als dritten Satz möchte ich den über die Lehrer zitieren: „Die heilige Synode erklärt: Der Dienst dieser Lehrer ist im wahren Sinn des Wortes Apostolat, er ist auch für unsere Zeit in höchstem Maße nützlich und notwendig und zugleich ein echter Dienst an der Gesellschaft.“
Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Mitbrüder! 1. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie die Ausbildung für die Ehrenamtlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner mitgemacht haben und sich heute für diesen Dienst beauftragen lassen. Ich möchte auch Ihren Ehepartnerinnen und Ehepartnern sowie Ihren Familien danken, dass sie die Ausbildung mitgetragen haben und heute bei der Beauftragung anwesend sind. Ich bitte Sie, den Dienst Ihrer Angehörigen auch in Zukunft durch Ihr Interesse und Ihr Gebet zu begleiten. 2. Der Dienst der Ehrenamtlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der Erzdiözese Bamberg ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin der Überzeugung, dass dieser Dienst für unsere Kirche und ihre Zukunft wichtig ist. Er ist kein Notnagel wegen Priestermangels; der Priestermangel bringt ihn vielmehr neu ins Bewusstsein. Dieser Dienst gehört zu unserer Kirche und ist für die Gemeinden, besonders für die, in denen kein Priester vor Ort ist, bedeutsam. Es hat ihn auch immer in den Gemeinden gegeben. Schon Paulus nennt in seinen Briefen am Ende oft eine ganze Reihe von Personen, die in den Gemeinden verschiedene Dienste versehen (vgl. Röm 16,1-16; 1 Kor 16,13-24). Unter diesen sind auch die Vorläufer der heutigen ehrenamtlichen Ansprechpartnerinnen und -partner. In Deutschland ist dieser Dienst verloren gegangen. In anderen Ländern und Kontinenten ist er erhalten geblieben und sehr aktiv, vor allem in Lateinamerika, in Afrika und auch in Asien. Es ist gut, dass wir ihn in unserer Erzdiözese wieder einführen.