Liebe Schwestern und Brüder, liebe Hofer, liebe Mitbrüder! 1. Gern feiere ich heute Abend diesen Gedenkgottesdienst an den seligen Bernhard Lichtenberg, der vor 20 Jahren von Papst Johannes Paul II. zusammen mit Karl Leisner in Berlin selig gesprochen wurde. Bernhard Lichtenberg betrachten wir Bamberger – und ganz besonders die Hofer – als „ihren Widerstandskämpfer“ gegen die Naziideologie und als „ihren Märtyrer“ der Nazizeit. Bernhard Lichtenberg war Berliner und ist Seliger der Erzdiözese Berlin, aber auch unserer, weil er bei uns hier in Hof auf dem Weg ins KZ Dachau gestorben ist, liebevoll umsorgt in seinen letzten Stunden vom damaligen Pfarrer in Hof, von den Ärzten und Schwestern im hiesigen Krankenhaus. Bamberg hat bis heute keinen Seligen der Nazizeit. Es gab auch in unserer Erzdiözese Widerstandskämpfer, z. B. Hans Wölfel, ein junger Jurist in Bamberg, der wegen seiner antinazistischen Einstellung umgebracht wurde, oder Matthias Kaiser, der hingerichtet wurde, weil er als Soldat mehr Christus folgte, als den Anweisungen seiner Vorgesetzten, die Vernichtung und Tötung anordneten; aber seliggesprochen ist keiner. Deshalb ist es gut, dass wir Bernhard Lichtenberg verehren.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Die Kirche feiert heute drei Heilige, die in Übergangszeiten der Kultur-, der Zivil- und Kirchengeschichte gelebt haben. Der hl. Paulinus von Nola war ein Zeitgenosse des hl. Augustinus, des hl. Martins von Tours und des hl. Hieronymus. Sie lebten in der Zeit der Völkerwanderung, die damit endete, dass Rom von den Westgoten unter Alarich 410 eingenommen wurde. Damals wurden viele Kirchen, die ca. 100 Jahre zuvor nach der Anerkennung des Christentums durch Kaiser Konstantin errichtet worden waren, zerstört oder zweckentfremdet. Es gab auch die Frage unter den Christen, ob denn der Wechsel vom Heidentum zum Christentum richtig gewesen sei und ob nicht die alten Götter sich nur rächten. Ereignisse, Verwirrungen und Fragen wie in der heutigen Zeit! Der hl. Augustinus hat mit seiner Schrift „De civitate Dei“ eine Antwort versucht.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Gern feiere ich mit Ihnen „200 Jahre katholische Pfarrei Unsere Liebe Frau Nürnberg“. Mit ihr begann das katholische Leben in Nürnberg wieder, nachdem es seit der Reformation im 16. Jahrhundert verboten war. Unsere Liebe Frau kann man als Keimzelle der rund 30 Pfarreien Nürnbergs, der Caritasarbeit in Seniorenheimen, im Hospiz, in der Obdachlosenbetreuung, in Kindergärten, in der Jugendarbeit und Flüchtlingsbetreuung, des Theresienkrankenhauses, der Maria-Ward-Schule, des Caritas-Pirckheimer-Hauses, des „Fensters zur Stadt“ und des „Fensters zur Welt“ betrachten. Wir haben allen Grund, heute zu danken für 200 Jahre Unsere Liebe Frau in Nürnberg, für all das, was in ihr geschehen ist und für all das, was aus ihr hervorgegangen ist.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit!“, so lautet der Titel eines Buches, das ein Interview mit Papst Franziskus enthält. Diese Botschaft ist sympathisch. Doch wie kommt diese Botschaft an die Menschen heute? Das ist die große Frage: Wie kommt die Botschaft an die Menschen unserer Zeit, die oft so auf diese Welt fixiert sind, auf die so viele Töne, Botschaften, Heilsangebote zukommen? Was wir eben in der Lesung aus dem Epheserbrief gehört haben, das geht zu Herzen. Wie bringen wir diese Inhalte heute, 2016, an die Menschen? Wir überlegen derzeit viel, wie wir eine Sprache in der Kirche finden, die verständlich ist. Der Strategieberater Erik Flügge behauptet: „Die Kirche verreckt an ihrer Sprache.“ Wir müssen eine Sprache in den Predigten, im Religionsunterricht gebrauchen, die verständlich ist; dazu mahnt schon Paulus. Aber wir dürfen auch nicht der Gefahr verfallen, den Glauben rational erfassen und dann mit unserer Sprache erklären zu wollen. Das funktioniert nicht! Keine Sprache kann Gott erfassen. Gott ist ein Geheimnis, auch seine Barmherzigkeit und Liebe. Wir können uns IHM mit dem Verstand nähern, aber nicht mehr. Dabei braucht es Bescheidenheit im Verstehen wollen und Reden. „Si comprehendias non est Deus. – Wenn du es erfasst, ist es nicht Gott“, hat der Kirchenlehrer Augustinus vor über 1600 Jahren geschrieben.
Liebe Kolpingschwestern und -brüder aus der Diözese Fulda! 1. Mit großer Freude begrüße ich Euch heute hier in Vierzehnheiligen. Ich danke Euch, dass Ihr Vierzehnheiligen und damit die Erzdiözese Bamberg für die Wallfahrt ausgewählt habt. Die streckenmäßig weiteste Wallfahrt nach Vierzehnheiligen kommt übrigens aus der Diözese Fulda, genauer aus Hilders, Simmershausen und Fulda, dem Hünfelder und Fuldaer Land. Ab und zu begrüße ich sie am Tag vor Christi Himmelfahrt und feiere mit ihnen in Banz die heilige Messe. 2. Es freut mich immer, wenn mich Fuldaer im Erzbistum Bamberg besuchen. Ich bin im Bistum Fulda in Marburg geboren, habe meine Kindheit und Jugend, Schul- und Studienjahre im Bistum Fulda verbracht, habe dann über 25 Jahre im Bistum Fulda als Priester und die letzten vier Jahre als Weihbischof gewirkt. Viele Aufgaben konnte ich übernehmen als Kaplan in Neuhof, während meiner Professorenzeit in Fulda und Marburg war ich 20 Jahre in Rothemann, Kerzell und Hattenhof als Kaplan tätig, sieben Jahre leitete ich als Generalvikar die Verwaltung der Diözese Fulda. Ich denke gern an die Zeit zurück. Seit 2002 bin ich Erzbischof von Bamberg. Ich fühle mich hier wohl und arbeite sehr gern hier. Ich freue mich aber zugleich über die guten Beziehungen zu vielen Gläubigen in Fulda.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Seniorinnen und Senioren! 1. „Das Alter ehren“, gehörte früher zu den Grundprinzipien der Erziehung in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Dieser Forderung wurde auch konkret entsprochen. Die Kinder und Jugendlichen boten den Älteren im Bus, bei öffentlichen Veranstaltungen, wie Vorträgen, Versammlungen etc., ihren Sitzplatz an; sie trugen ihnen die Einkaufstaschen und versuchten, Hilfestellung zu geben, wo immer es nötig war. „Das Alter ehren“, war ein fester Bestandteil der Erziehung. Sicher hat sich in unserer Welt manches verändert, aber dieses Grundprinzip soll weiter gelten. Auch in unserer Diözese entsprechen wir ihm immer wieder. Im Pastoralplan der Erzdiözese „Den Aufbruch wagen – heute!“ haben wir als eine Aufgabe der Pastoral unserer Diözese die Seniorenarbeit genannt. Als Erzdiözese möchten wir einen Beitrag leisten, dass gilt und im Bewusstsein bleibt, „Das Alter ehren“. Deshalb feiere ich auch heute gerne wieder mit Ihnen diesen Gottesdienst anlässlich der Diözesanseniorenwallfahrt 2016. Dabei möchte ich auch erneut dazu aufrufen, dass weiterhin gelten muss: „Das Alter ehren“.
Liebe Reundorfer, liebe Pfarrer Schmidt und Komnick, lieber Pater Wolfram, liebe Diakone, Schwestern und Brüder! 1. Gern feiere ich heute mit Ihnen das Jubiläum 400 Jahre St. Otto Reundorf. Danken wir den Erbauern und denen, die diese Kirche in den 400 Jahren erhalten haben. Danken wir den Priestern und allen, die hier den Dienst am Wort und Sakrament taten und tun, heute Pfarrer Schmitt. Zu einer lebendigen Liturgie gehören die Ministranten, Mesner und Organisten und andere mehr, danke Ihnen und auch den Kirchenpflegern und den Pfarrgemeinderäten. Allen, die diese Kirche errichtet, gepflegt und zum Raum der Gottesbegegnung gemacht haben, ein herzliches Vergelt´s Gott! 2. Ihre schöne Kirche ist die älteste Ottokirche in unserem Erzbistum. Der hl. Otto ist einer unserer Bistumspatrone und hat uns, obwohl er schon so viele Jahre tot ist, vieles zu sagen für unser christliches und kirchliches Leben heute. Was zeichnet den hl. Otto aus? Drei Eigenschaften möchte ich nennen: Erstens: der hl. Otto lebte aus der Liebe zu Jesus Christus und in der Freundschaft mit IHM. Zweitens: der hl. Otto war ein Wahrer der Tradition, weil er wusste, dass nur aus Herkunft Zukunft wird. Drittens: der hl. Otto war ein eifriger Seelsorger und Missionar.
Hochwürdigster Vater Abt Maximilian, verehrte Äbte Gerhard Gregor und Christian, liebe Zisterzienser, Ordenschristen und Mitbrüder im geistlichen Dienst, liebe Schwestern und Brüder, ganz besonders liebe Familien, Angehörige und Freunde der Weihekandidaten, liebe Fratres Moses, Malachias und Konrad! 1. Es ist mir eine große Freude und Ehre, dass ich heute hier in Heiligenkreuz die Priesterweihe spenden darf. Gerne bin ich gekommen. Dem Herrn der Kirche danke ich mit Ihnen allen, dass die Abtei Heiligenkreuz „durch die Gnade Gottes“ blüht, gedeiht und sich entfaltet. Danken wir für die zahlreichen Berufungen und ganz besonders dafür, dass wir heute drei junge Mönche zu Priestern weihen dürfen. 2. Wenn wir von Berufungen sprechen, dann sprechen wir immer ‚ipso facto‘ vom Dreifaltigen Gott. Er hat durch Jesus Christus die Kirche zum Heil der Menschen gegründet. Wir danken Jesus Christus für die Berufungen zum Priester- und Ordensleben, die er seiner Kirche schenkt, damit sie zu seiner Ehre und unserem Wohl wirken kann.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Oblaten mit Ihrem Provinzial Pater Stefan Obergfell, liebe Kronacher und Frankenwälder, lieber Herr Regionaldekan Teuchtgräber! 1. Es ist mir eine Ehre und auch eine Pflicht, „200 Jahre Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“ mitzufeiern; das Oblatenkloster Kronach in unserem Erzbistum gibt mir dazu heute Gelegenheit. Jeder Bischof ist zum Dank verpflichtet an den heiligen Eugen von Mazenod und seine Brüder im Orden der Oblaten für das, was sie in den 200 Jahren in der Kirche zum Heil der Menschen gewirkt haben. Der Orden der Oblaten wurde zunächst für die Volksmission in Frankreich in ökonomisch, sozial und religiös schwierigen Zeiten gegründet. Den Armen in seinem Heimatland wollte der heilige Eugen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen durch Bildung und Evangelisierung. Die Oblaten gründeten aber auch bald Niederlassungen in anderen Ländern Europas; in Deutschland starteten sie 1895 in Hünfeld. Dann begann der Orden in die Missionsarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika einzusteigen und breitete das Christentum in vielen Ländern aus. Zur Ehre Gottes und zum Ruhm Jesu Christi, zum Wohl der Menschen auf Erden und für ihr Heil in der Ewigkeit haben die Oblaten segensreich seit zwei Jahrhunderten gewirkt. Dafür dankt ihnen im Jubiläumsjahr „200 Jahre Orden der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“ die ganze Kirche und wir Bischöfe an erster Stelle.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Wallfahrer, liebe Burgwindheimer! 1. Für mich ist das Heilig-Blut-Fest in Burgwindheim jedes Jahr ein Muss. Auch in diesem Jahr habe ich wieder alles daran gesetzt, dass ich den heutigen Tag mit Euch und Ihnen begehen kann. Das Blutfest, die Prozession, die Verehrung des Allerheiligsten, das Gebet und der Segen schenken innere Kraft, Ruhe und Stärke. Das erfahre ich jedes Jahr mit vielen von Ihnen, deshalb ist dieser Tag ein Muss. Beim Blutfest geht es um Jesus Christus, der aus Liebe sein Blut für uns vergossen hat. Wir spüren, wenn wir ihn verehren, was uns eben die Lesung verkündet hat, dass in Jesus Christus Heil ist. Es ist gut, zu ihm zu gehören, ihn nicht zu verleugnen, ihm treu zu bleiben, weil er uns treu ist und mit uns geht.