Liebe Wallfahrer! 1. Wir können unsere Marienverehrung nicht verstehen und richtig pflegen, wenn wir nicht Maria als Geschenk Gottes an uns erkennen und dankbar dafür sind. Maria ist uns von Gott geschenkt als gute Frau und Mutter. Das hat die Volksfrömmigkeit immer besser verstanden als die hohe Theologie. Die Theologen haben über die Jungfräulichkeit Marias geschrieben, um die übernatürliche Empfängnis und Geburt des Gottessohnes, Jesus Christus, zu erklären; Maria war für sie wichtig, um darzulegen, dass Jesus Christus wahrer Mensch und wahrer Gott ist; die Schmerzensmutter unterm Kreuz, die auch den toten Sohn auf dem Schoß trägt, war auch der Beweis, dass Jesus Christus nicht scheintot war, sondern am Kreuz gestorben ist und begraben wurde; die in den Himmel Aufgenommene hat für die Theologen Bedeutung, die Auferstehung und das ewige Leben im Himmel zu erklären. Das ist alles richtig. Die einfachen Leute haben dagegen Maria schlicht als gute Frau und Mutter gesehen und angerufen, bei der sie sich auch ausweinen und der sie ihre Sorgen anvertrauen konnten. Das haben die Katholiken auch am Ehrenberg immer getan, das dürfen wir auch heute tun.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Dominikanerinnen und Dominikaner! 1. Es ist mir ein Anliegen, in diesem Jubiläumsjahr der Dominikaner – Gründung des Ordens vor 800 Jahren –, das Fest des hl. Dominikus in besonderer Weise auch in Bamberg zu feiern. Mit Ihnen, den Brüdern des Ersten und den Schwestern des Zweiten Ordens sowie mit der Laiengemeinschaft möchte ich den hl. Dominikus ehren und sein Leben sowie sein Wirken betrachten. Wir wollen uns auch Inspiration von diesem großen Heiligen für unser Leben heute geben lassen und ihn um seinen Segen bitten. 2. Dabei will ich auch die Bedeutung des Dominikanerordens für unsere Stadt Bamberg herausstellen. Zur Entwicklung für das geistliche und kulturelle Leben, aber auch für Architektur und Bauwesen hat der Dominikanerorden in unserer Stadt wichtige Beiträge geleistet. Der Dominikanerorden besteht seit 800 Jahren, im Jahr 1216 wurde er gegründet. Es sind zwar keine 800 Jahre, dass die Dominikaner und Dominikanerinnen in Bamberg anwesend sind, aber 700 Jahre. Die Dominikaner kamen 1304 in unsere Stadt und haben bis zur Säkularisation 1802/1803 hier gewirkt; dann wurde ihr Kloster aufgehoben. Die Dominikanerkirche war jahrhundertelang Prediger- und Beichtkirche, in der die Dominikaner segensreich wirkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie für die Symphoniker, die aus Prag zu uns kamen, hergerichtet. Unsere weltberühmten Bamberger Symphoniker haben in der Dominikanerkirche ihre Wiege. Heute dient die Dominikanerkirche der Universität als Aula. Das Dominikanerkloster besteht ebenfalls und wird von der Universität genutzt. Der Kreuzgang ist der Gaststätte Schlenkerla zugewiesen.
Liebe Schwestern und Brüder in Gebsattel! 1. Es ist mir eine große Freude, mit Ihnen die Eucharistie zu feiern. Es ist für mich eine Premiere. Premieren haben immer etwas Besonderes und Schönes. Gebsattel ist in der Geschichte der Bamberger Erzbischöfe eine „feste Größe“. Aus Gebsattel kam ein Bamberger Fürstbischof, dazu ein Münchner Erzbischof und ein Würzburger Weihbischof. 2. Sie haben den hl. Laurentius als Kirchenpatron. Er war Diakon und sorgte für die Armen. Wir verehren ihn vor allem als den ‚tapferen und humorvollen Märtyrer auf dem Rost‘. Auf dem Rost gebraten zu werden und dann noch zu sagen: Dreht mich um, denn auf dieser Seite bin ich jetzt gar, da läuft es einem kalt oder heiß über den Rücken.
Liebe ‘Weltwärts-Orientierte und –Bewegte’! 1. Ihr seid die Wichtigsten in diesem Gottesdienst. Ihr sollt gesegnet und gesendet werden. Wir wollen Euch ermutigen und für Euch beten. Liebe Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde! Ihr seid hier, um die Jugendlichen, die zu ihrem Weltwärts-Jahr ausgesendet werden, mit Euren guten Wünschen und Eurem Gebet zu begleiten. Ihr freut Euch über Eure guten und mutigen Kinder, Enkel, Freunde, die etwas wagen. Ihr habt aber auch Sorgen und Ängste um sie. Diese Feier soll Eure Freude vertiefen und Euch Eure Sorgen nehmen. Liebe Mitbrüder und Verantwortliche, ganz besonders Ihr beiden Bischöfe, Severino und Sebastian! Ihr seid hier, weil Ihr Euch freut, dass junge Menschen aus dem Raum der Kirche, ganz besonders aus der kirchlichen Jugendarbeit, sich aufmachen, um aus dem Geist des Evangeliums heraus mitzubauen an einer Welt, wie sie Gott gefällt und wie ER sie will. Es soll eine Welt sein, in der mehr Solidarität und Gerechtigkeit bestehen, die von Geschwisterlichkeit und Freundschaft geprägt ist, die danach strebt, eine weltweite Familie zu sein, in der die verschiedenen Mitglieder harmonisch miteinander leben. Liebe Schwestern und Brüder! Wir alle sind hier zusammen, um in dieser Eucharistiefeier Jesus Christus zu spüren und uns an IHM zu freuen, um IHN zu hören und zu empfangen und um dadurch tiefere Gemeinschaft untereinander zu spüren, die uns, Gott und den Menschen, besser dienen lässt.
Betrachten wir das Evangelium MT 25, 31-46. Es ist uns sehr bekannt. Es will uns zu ‚Werkzeugen der Barmherzigkeit machen‘. Wir hören und betrachten es, meist von der ‚linken Seite‘, von denen her, die verdammt werden, weil sie nicht die Hungernden gespeist, die Durstigen getränkt, die Nackten bekleidet, die Heimatlosen beherbergt haben etc. Deshalb hat dieses Evangelium schon viele Menschen in Angst und Schrecken versetzt.
Liebe Jugendliche, liebe Schwestern und Brüder, liebe Pilgerinnen und Pilger! 1. Ich möchte euch einladen, jetzt ganz intensiv und aufmerksam zuzuhören, wenn der Schrifttext für die Katechese verlesen wird. Denkt daran: Es ist Gottes Wort für mich; Jesus will mir jetzt etwas sagen; mich ganz persönlich auf etwas aufmerksam machen; mein Denken weiten, mein Leben bereichern. 2. „Jetzt ist die Zeit der Barmherzigkeit“, so heißt das Thema der heutigen Katechese. Für viele Menschen bei uns ist schon das Wort ‚Barmherzigkeit‘ ein Fremdwort. Durch das „Jahr der Barmherzigkeit“ und den Weltjugendtag mit dem Leitwort: „Selig die Barmherzigen, sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7), sind wir darauf aufmerksam gemacht worden und denken darüber nach. Das ist gut so!
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Kirchweihjubiläen sind Anlass zum Dank. Wir danken heute den Vorfahren, die diese Kirche vor 125 Jahren gebaut haben. • Sie wollten Gott ehren mit einer neuen Kirche. • Sie wollten zeigen, dass sie ein christliches Dorf sind, d. h. eine Gemeinde, die zu Jesus Christus gehört, an ihn glaubt und sich an seinem Leben und Reden ausrichtet. • Sie wollten, dass der christliche Glaube und die Werte des Evangeliums ihr Leben bestimmen. Dafür haben sie die Kirche gebaut. Vergelt´s Gott den Hetzlesern vor 125 Jahren.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. In Franken ist es üblich, dass bei Festen und Feiern die Sprecher von Grußworten die Priester und auch den Bischof als ‚hohe Geistlichkeit‘ oder ‚werte Geistlichkeit‘ bezeichnen. Ich höre diese Anreden gern, weil sie etwas zum Ausdruck bringen, was Bischöfe und Priester sein sollen, was die Menschen von ihnen erwarten, und nicht zuletzt, weil sie einen Anspruch beinhalten, den wir selbst an uns stellen sollten, nämlich Geistliche zu sein. 2. Ein Spiritual ist - so sagt es das Wort – ein Geistlicher, eine Geistlichkeit. ‚Spiritual‘ ist ja das lateinische Wort für das deutsche ‚Geistlicher‘. Mit dem Begriff Spiritual ist in der Kirche noch mehr gemeint, nämlich einer, der ins geistliche oder spirituelle Leben einführen soll, der helfen soll, dass die Priester und Ordensleute geistliche Menschen werden, sind und bleiben.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Religionslehrerinnen und Religionslehrer! 1. Die Kirche Jesu Christi ist immer hineingestellt in die jeweilige konkrete Welt. Sie lebt und wirkt inmitten der konkreten Menschen und der aktuellen Menschheit. Wenn sie das nicht tut, ist sie nicht Kirche Jesu Christi. Jesus hat sich zu seinen Lebzeiten nicht in der sicheren Provinz Galiläa, seinem Herkunftsgebiet, verkrochen, sondern zog nach Judäa und Jerusalem, entgegen den Warnungen seiner Apostel, der Jüngerinnen und Jünger, um dort zu wirken, wo das Leben pulsierte. Dadurch setzte er sich den Gefahren der Verfolgung und des Todes aus. Kirche darf sich nicht drücken, sondern muss ihren Dienst in der Welt erfüllen für die Menschen und ihre gute Zukunft. Religionsunterricht ist Teil der Kirche und deshalb muss sich auch der Religionsunterricht auf die ganz konkrete Welt und die Menschen einlassen.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Gastfreundschaft, geistliche Gespräche im Haus, Christus unter uns als Hoffnung und Herrlichkeit, das sind die Themen der beiden Lesungen und des Evangeliums am heutigen 16. Sonntag im Jahreskreis! Sie sind wie ausgesucht für die Segnung des renovierten Pfarrhauses in Altenkunstadt, das nun ein Konvent von Ordensleuten, eine „Domus religiosa, ein religiöses Haus“ beziehungsweise ein „Haus für Religiosen, sprich Ordensleute“ wird. Das Pfarrhaus in Altenkunstadt wurde bereits vor über 200 Jahren für einen Konvent der Zisterzienser des Klosters Langheim errichtet, die hier in der Seelsorge ihren Dienst taten. Nun bekommt es seine ursprüngliche Bestimmung wieder: Erneut werden Ordensleute, jetzt Franziskaner, hier leben und wirken.