Liebe Schwestern und Brüder! 1. 25 Jahre Kirche St. Nikolaus. Zuerst Anlass und Gelegenheit zu danken. Kirchen sind vor allem Orte der Christusbegegnung, wo Christen geformt werden: in Taufe und Firmung werden sie geboren, in der Eucharistie genährt, durch das Sakrament der Sündenvergebung gestärkt, in der Krankensalbung geheilt. Dazu sind die Dienste nötig: Ehe und Familie, die Priester zur Feier der Sakramente, die Pastoralen Dienste. Ebenso sind die Aufgaben der Mesner, Ministranten, Organisten, Chöre, Lektoren, Kommunionhelfer und viele andere mehr für den Dienst der Kirche und für das christliche Leben nötig: Ihnen allen herzlichen Dank heute beim 25-jährigen von St. Nikolaus. Dank auch für die Berufungen aus Ihrer Gemeinde: Pfarrer Bolowich, Sr. Magdalena Winghofer, Frau Stengel, Religionslehrerin und andere mehr.
Liebe GCL! 1. Worin besteht die ignatianische Spiritualität, zu der Ihr Euch bekennt? In Kurzform „Unter dem Banner Jesu lieben und dienen!“ „En todo amar y servir – in allem lieben und dienen“. Die Exerzitien des hl. Ignatius haben ihren Höhepunkt in der Wahl für das Banner Jesu. Unter dem Banner Jesu leben bedeutet „en todo amar y servir - in allem lieben und dienen“. 2. Das hat auch Maria „causa nostrae laetitiae“, wie es in der Lauretanischen Litanei heißt, gelebt. Sie ist die Erste, die unter dem Banner Jesu liebte und diente und dabei große Freude erfuhr. Sie liebte und diente ihrer schwangeren Tante Elisabeth und erfährt Freude. Im Magnifikat drückt sie diese aus. Wer unter dem Banner Jesu liebt und dient, empfängt große Freude. Deshalb habt keine Angst, Euch Jesus anzuschließen; auch was dabei als Verlust erscheint, ist Gewinn. Unter dem Banner Jesu erfahren wir Erfüllung.
Sehr geehrter Herr Professor Weingärtner, verehrte Frau Städler, liebe Ärzte und Pflegekräfte, sehr geehrte Damen und Herren! 1. Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich ein wenig persönlich werde am Beginn meines Grußwortes. Ich werde auch nur eine Facette des Themas behandeln. Im Flyer werden viele angesprochen. Ich möchte nur auf die „Spiritualität des Patienten oder für den Patienten“ und auf die „Spiritualität des Arztes und der Pflegeberufe“ eingehen. Der persönliche Einstieg macht hoffentlich verständlich, dass ich mich sehr freue und dankbar bin über dieses Symposium „Spiritualität in der Medizin“. Ich danke allen, die es geplant und veranstaltet haben. Es ist sicher ein sehr wichtiger Beitrag für die Gesundheit der Menschen in unserer Zeit. 2. Nun der persönliche Einstieg: Viele wissen, dass ich zuerst Medizin studieren wollte und dafür auch alle vorbereitenden Praktika – 4 Wochen OP, 4 Wochen Innere, 4 Wochen Chirurgie, 4 Wochen MTA – absolviert habe. In dieser Zeit wurde aber der Wunsch Seelsorger zu werden, also einer, der sich mehr mit der Spiritualität beschäftigt, bei mir immer stärker und reifer. Ich begann das Theologiestudium, aber ohne mich von der Medizin zu verabschieden. Auch heute noch beschäftige ich mich immer wieder mit Fragen zur Gesundheit und Medizin. Warum ich Berufsziel und Studium wechselte, lag daran, dass ich für mich und meine Fähigkeiten deutlich spürte, ich könnte den Menschen mit der Spiritualität mehr dienen als mit der Medizin. Dabei war mir damals und ist mir bis heute immer bewusst, dass die beiden zusammengehören: Medizin und Spiritualität.
Liebe Firmlinge mit Ihren Patinnen und Paten, Verwandten und Freunden, liebe Mitbrüder! 1. Im Erzbistum Bamberg feiern wir die Erwachsenenfirmung immer am Vorabend des ersten Advent. Die Schriftexte des ersten Advent passen gut zur Firmung. Besonders bei der Erwachsenenfirmung soll deutlich werden, dass dieses Sakrament – wie alle anderen auch – für’s Leben gespendet wird: Damit das Leben gelingt oder besser gelingt, feiern wir die Sakramente. Sie wollen zum Leben ertüchtigen, lebenstüchtig machen! 2. Die Texte am Ende und am Anfang des Kirchenjahres sind ernst, aber hoffnungsvoll. Sie verschweigen nichts, was in dieser Welt jedem Menschen und der ganzen Schöpfung geschehen kann: Krieg und Vertreibung, Umweltkatastrophen, unglaubliche Bosheit der Menschen untereinander und am Ende steht der Tod. Aber für all das wollen die Texte Hoffnung vermitteln. „Seid wachsam … seid bereit, denn der Menschensohn kommt“ (vgl. Mt 24,42); aber um bei euch zu sein, mit euch zu leben, euch zu retten und in sein Reich zu bringen.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Mit dem Christkönigsfest verbindet sich in diesem Jahr der Höhepunkt und Abschluss des „Jahres der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Das Jahr hat uns gezeigt, dass unser Gott Barmherzigkeit ist. Ich hoffe und wünsche, dass Sie neu Freude an der Barmherzigkeit Gottes spüren und sich freuen am barmherzigen Gott! 2. Gott schenkt uns Barmherzigkeit, damit auch wir barmherzig sind und Barmherzigkeit unser Miteinander bestimmt. Gott will nicht, dass sich soziale Kälte bei uns breit macht! Gott möchte, dass wir wie ER sind, dass wir ein weites Herz haben, das verständnisvoll und sensibel ist, das alle Menschen umschließen kann, das verhindert, dass Menschen ausgegrenzt und ausgeschlossen werden. „Seid barmherzig wie euer Vater“ (vgl. Lk 6,36). Das Jahr der Barmherzigkeit soll uns ein weites Herz bewahren und mithelfen, dass in unserer Zeit und Welt die Herzen weit werden. Es gibt zu viele, die an „sozialer Herzkranzverengung“ leiden.
1. „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, so hat der jüdische Philosoph und Soziologe Theodor W. Adorno geschrieben. Dieses geflügelte Wort gilt auch für das Thema, über das ich zu Ihnen sprechen darf: „Christus bezeugen - Heilung erfahren“. „Christus bezeugen - Heilung erfahren“ ist – für uns Christen richtiges Zeugnis und richtiges Leben, aus dem wir selbst und die ganze Menschheit Heilung erfahren. Aber gibt es dieses richtige Zeugnis für Jesus Christus und das richtige Leben sowie die Heilung daraus im falschen Leben? Nein – Einerseits! Theodor Adorno hat dieses Wort als Quintessenz seiner Forschungen und Beobachtungen über das menschliche Leben in seinem Werk „Minima moralia“ formuliert. Es besagt, dass der Mensch nicht richtig lebt, leben kann, wenn das Leben um ihn herum falsch ist. Konkret: Im von der Naziideologie vergifteten falschen Leben führten viele kein richtiges Leben. Verführt, gebeugt, verängstigt wurden sie zu Mitläufern. Adorno aus einer jüdischen Familie stammend, erlebte es und musste nach Amerika fliehen, wie so viele Juden zwischen 1933-1945. In Amerika beobachtete er verarmte Wohnsitzlose, die sich weder untereinander noch gegenüber anderen richtig verhielten, weil sie sich im falschen Leben befanden; Armut, Hunger, täglicher Überlebenskampf ohne Dach über dem Kopf ist falsches Leben. Falsches Leben macht richtiges schwer und für manche auch unmöglich.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitbrüder im geistlichen Dienst, liebe Markt Einersheimer, 1. Mit diesem Gottesdienst eröffnen wir die diesjährige „Ökumenische Friedensdekade“. Ihr Motto, „Kriegsspuren“, erinnert uns an die Spuren, die der Zweite Weltkrieg in Deutschland und Europa hinterlassen hat, aber auch an die Spuren der gegenwärtigen Kriege in Syrien und im Irak, im Osten der Ukraine, im Sudan und an vielen anderen Orten der Welt. Gern bin ich heute nach Markt Einersheim gekommen, um mit Ihnen über den Frieden nachzudenken und um für den Frieden zu beten. Lasst uns um den Frieden bitten heute und in Zukunft, für uns, aber auch für alle Menschen, zur Zeit besonders für die, die in Syrien, im Irak, im Osten der Ukraine, im Sudan etc., die unter Krieg und Kriegsspuren leiden. Der Friede ist unteilbar und universal; das spüren wir in unserer globalisierten Welt heute mehr als früher. Wenn es ihn irgendwo auf der Welt nicht gibt, dann ist er überall gefährdet. Das erleben wir derzeit auch hautnah in Deutschland. Die Attentate in Würzburg im Zug der Deutschen Bahn und in Ansbach vor dem Musikfestival waren verursacht von den Kriegen in den eben genannten Ländern; das haben Polizei und Staatsanwaltschaften ermittelt. Die Terrorakte in Paris, Brüssel und anderswo sowie die kürzlich geplanten in Berlin hängen ebenfalls mit den Kämpfen im Nahen Osten zusammen. Beten wir um den Frieden dort. Damit tragen wir auch für den Frieden hier bei uns bei.
Liebe Schwestern und Brüder und besonders liebe Bamberger! 1. „Lasst die Kirche im Dorf!“ ist ein bekannter Ausspruch, den wir bei verschiedenen Gelegenheiten im übertragenen Sinn benutzen und hören. Gemeint ist dann: Übertreibt nicht mit eurem Reden und Tun; bewahrt und erhaltet, was wertvoll und wichtig ist. Damit sind wir auch dem wörtlichen und ursprünglichen Sinn von „Lasst die Kirche im Dorf!“ ganz nah. Das Wort ruft dazu auf, im Dorf zu lassen, was mit Kirche gemeint ist: • Lasst Gott im Dorf! Kirchen sind Hinweisschilder auf Gott und zugleich Zeigefinger Gottes zu uns und auf das, was uns Menschen Heil und Frieden bringt, was unserem Leben und Arbeiten Sinn gibt, was uns Hoffnung und Zuversicht verleiht. • Lasst das Evangelium im Dorf! Die Frohe Botschaft, die Jesus Christus selbst ist mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen, soll bei uns Menschen verkündet werden und bleiben, damit ER unser Leben prägt; • Lasst die Werte des Evangeliums im Dorf! Wahrhaftigkeit, Treue, Einsatz, Hilfsbereitschaft, Wohlwollen und Liebe sollen in der Gesellschaft bleiben.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. „Als das Recht gebeugt wurde, beugte er sich nicht!“ So kann man kurz und bündig das Leben des Menschen und Priesters Bernhard Lichtenberg und auch sein Martyrium in der Nazizeit zusammenfassen. Als viele sich beugten, blieb er aufrecht und widerstand. 1943, am 5. November, starb der selige Bernhard Lichtenberg auf dem Transport ins KZ Dachau in Hof, in der Erzdiözese Bamberg. Deshalb verehren wir Bamberger ihn auch als unseren Bamberger Seligen. Wir betrachten es als große Ehre und sind dankbar dafür, dass wir in unserer Erzdiözese, ökumenisch vereint, diesem Märtyrer die letzten Stunden seines Lebens erleichtert, ja verschönt haben. Ärztinnen und Ärzte betreuten ihn medizinisch. Eine evangelische Diakonisse pflegte ihn im Hofer Krankenhaus, in das er gebracht worden war aus dem Transportzug nach Dachau ins KZ. Man hatte ihn aus dem Wagen herausgeholt, weil er sterbend war. Diese evangelische Krankenschwester holte den Hofer Stadtpfarrer, der ihm die Sakramente der Beichte, der Eucharistie und der Letzten Ölung spendete und ihn tröstete. Bernhard Lichtenberg hat im Hofer Krankenhaus in seinen letzten Stunden immer wieder gesagt: Was seid ihr gute, liebe Menschen. Auch diese gab es in der Nazizeit. Sie sorgten auch dafür, dass er beerdigt werden konnte und sein Leichnam nicht beschlagnahmt und verbrannt wurde, um jede Spur von ihm auszulöschen, was die Nazis mit den Widerstandskämpfern normalerweise taten.