Liebe Hallerndorfer, lieber Pfarrer Matthias Steffel, liebe Schwestern und Brüder! 1) Es ist mir eine große Freude, dass ich heute das Fest des hl. Sebastian mit Ihnen und Euch feiern kann. Ich freue mich: 1. Weil ich wieder einmal in Hallerndorf, in Ihrer schönen Kirche, die heilige Messe zelebrieren darf und mit Ihrem guten und eifrigen Pfarrer Matthias Steffel. 2. Weil ich auch gern den heiligen Sebastian, Ihren Kirchenpatron, feiere: Als ich in Fulda Professor und Generalvikar war, habe ich 22 Jahre in einer Pfarrei mit drei Gemeinden als „Kaplan“ gewirkt. Eine von diesen war eine Sebastianigemeinde; mit den Gläubigen dieses Ortes habe ich immer ganz besonders gern die heilige Messe gefeiert; die Leute waren dort so gut wie Ihr hier, die Hallerndorfer! 3. Weil der heilige Sebastian mir schon immer ein sehr sympathischer Heiliger war: Als ich in Rom studierte, habe ich oft die Katakombe des hl. Sebastian an der Via Appia antica und die Sebastianikirche auf dem Kapitol, wo er das Martyrium erlitt, besucht.
Was zeichnet die Diözesanpartnerschaft von Thiés und Bamberg aus und was kann sie bewirken? Bevor ich in fünf Punkten diese Fragen beantworte, möchte ich zuerst erneut darauf hinweisen, dass die Kirche für die Welt da ist und all ihr Tun dem Heil der Menschen dienen muss. Das gilt auch für die kirchlichen Partnerschaften. 1. Unsere Partnerschaft ist ein Beweis dafür, dass Partnerschaft zwischen Menschen verschiedener Nationen, Hautfarbe und Kulturen möglich ist. Derzeit gibt es immer noch zu viel Ausbeutung und Ausnutzung unter Menschen und Völkern. Unsere seit zehn Jahren bestehende Partnerschaft, die von sehr vielen Einzelpersonen und Gruppen aktiv gestaltet wird, kann den Menschen weltweit zeigen, dass Partnerschaft möglich ist und nicht gilt, dass „der Mensch dem Menschen ein Wolf ist“ (homo homini lupus est).
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Das Jahr 2016 geht zu Ende. Besonders in der zweiten Hälfte gab es viele Ereignisse, die uns mit Sorge, Fragen und Ängsten und auch mit Zorn und Wut erfüllt haben, zum Beispiel die Attentate in Würzburg im Zug, in Ansbach vor dem Musikfestival und in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt. Diesbezügliche Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte und die Politiker sind uns im Kopf. Wir denken an den Brexit und andere Zerwürfnisse in Europa, an die Kriege in Syrien, Irak und im Sudan, die uns Flüchtlinge gebracht haben und noch mehr bringen können. Jeder denkt auch am Jahresschluss an seine eigene Last, an die Sorgen und Nöte mit der Gesundheit, der Familie, der Arbeit etc. Wir sind heute Abend eingeladen, zur Ruhe und zur Besinnung zu kommen. Jesus Christus, Gottes Sohn und Menschenfreund, lädt uns dazu ein. Ruhe und Besinnung öffnen und weiten den Blick. So sehen wir auch das Gute, Erfolgreiche, Schöne des Jahres 2016: zum Beispiel die Geburt eines Kindes oder Enkels, die Erfolge in der Schule, im Studium, im Beruf. Dann kommen auch die guten Familienangehörigen und Freunde, die hilfreichen Arbeitskollegen und freundlichen Dienstleistenden in den Geschäften, Büros, bei der Polizei etc. vor unser geistiges Auge. Wir nehmen wahr, dass der Friede hier bei uns schon über 70 Jahre hält und dass wir Vollbeschäftigung und Wohlstand haben, wie vielleicht nie zuvor. Wir sehen auch die Fortschritte in der Politik, zum Beispiel das Klimaabkommen in Paris Ende 2015 und seine Umsetzung in den Staaten in 2016, die große Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen für Flüchtlinge, aber auch für die alten und kranken Menschen sowie für die Menschen mit Behinderungen bei uns. Wir erinnern uns auch an die erhörten Gebete und den Segen Gottes, der uns 2016 begleitet hat und die schönen Gottesdienste, die unsere Herzen erhoben haben.
Liebe Kinder und Jugendliche, liebe Sternsinger, liebe Betreuerinnen, Betreuer, Helferinnen und Helfer unserer Sternsinger, liebe Schwestern und Brüder! 1. Ihr Sternsinger seid ein Aushängeschild für gelebtes Christentum. Christentum besteht darin, Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Der christliche Glaube wird am meisten durch Gleichgültigkeit verleugnet, etwas so: „Es ist mir egal, ob es Gott gibt und wie es den Mitmenschen geht“. 2. Ihr, liebe Sternsinger, tut das nicht; Ihr seid Täter des Glaubens! Ihr geht in den nächsten Tagen von Haus zu Haus und bringt Segen. Ihr sagt den Menschen – und deshalb seid Ihr bei vielen so willkommen – dass „Gott unser Bestes will“. Aber Gott kann mit seinem Willen, das Beste für uns zu tun, nur zum Ziel kommen, wenn wir uns IHM anschließen und auch das Beste füreinander wollen. Wenn jeder für jeden das Beste will und auch entsprechend lebt und handelt, ist die Gleichgültigkeit durchbrochen, dann wird unser Glaube gelebt, dann kann es auch besser werden mit unserer Welt. Dann sind wir Mitarbeiter Gottes, der immer das Beste für uns will.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Sie, vor allem die Motschenbacher, haben heute die große Freude, die restaurierte Götz-Orgel wieder in Betrieb nehmen zu dürfen. Diese Freude teile ich gern mit Ihnen. Deshalb bin gekommen, um die Segnung vorzunehmen und die Eucharistie am Vorabend des vierten Adventssonntag mit Ihnen zu feiern. 2. Ein herzliches Danke allen, die sich für die Renovierung der Orgel eingesetzt haben: Der Kirchenverwaltung mit Pfarrer, den Kaplänen und natürlich den Fachleuten von der Orgelbaufirma. 3. In den letzten Tagen wurde mir die Frage gestellt, ob wir derzeit überhaupt Weihnachten feiern dürfen angesichts der humanitären Katastrophe in Aleppo und in ganz Syrien, ebenso in Mossul und im Irak. Dürfen wir Weihnachten feiern angesichts der von Boko Haram entführten Frauen und Kinder in Nigeria und des Krieges im Sudan? Dürfen wir Weihnachten feiern angesichts der Probleme auch hier in Deutschland mit Flüchtlingen und Integration, mit Salafisten, dem Mord in Freiburg und befürchteten Terroranschlägen? Ich habe darauf immer mit einem klaren „Ja“ geantwortet. Dieses „Ja“ möchte ich auch hier und jetzt mit Ihnen bei der Orgelweihe bekräftigen. Es ließe sich heute auch noch die Frage hinzufügen: Und darf man trotz all der Probleme in der ganzen Welt, der Befürchtungen und Ängste eine Orgel restaurieren und weihen? Und auch dazu nochmals „Ja“!
Liebe Schwestern und Brüder! 1. „Damit der Mensch Mensch wird, dazu ist Gott Mensch geworden!“ Liebe Schwestern und Brüder! Gestern Morgen war ich zu Besuch in Altenheimen. Ich wünschte den Seniorinnen und Senioren „Gesegnete Weihnachten“. Aber irgendwann rutschte mir das oft übliche „Frohe Weihnachten“ heraus. Worauf mir eine ältere Dame mit Rollator antwortete, „Gesegnete Weihnachten, Herr Erzbischof“! Etwas entschuldigend sagte ich darauf: „Ja, gesegnete Weihnachten, dann wird Weihnachten auch froh“. Ich war und bin der Seniorin dankbar für ihre Korrektur. Sie hat Recht: Erst müssen wir den Segen der Weihnacht wahrnehmen und annehmen. Dann können wir auch die Freude des Weihnachtsfestes spüren.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. „Jesus rief ein Kind herbei und stellte es in ihre Mitte“ (vgl. Mt 18,2), so berichtet das Evangelium. Und warum tat Jesus das? Aus zwei Gründen: Einmal, um die Bedeutung des Kindes zu unterstreichen und allen Menschen aller Zeiten zu sagen: Jedes Kind ist wertvoll, verdient Respekt, Achtung und Hilfe, damit es leben, sich entwickeln und entfalten kann. Zum anderen stellte Jesus den Erwachsenen das Kind als Beispiel vor Augen, um ihnen zu sagen: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3). Damit trägt Jesus den Erwachsenen aller Zeiten auf: ‚Seid vor Gott wie die Kinder! Wie sie die Eltern lieben, so liebt Gott; wie die Kinder sich von den Eltern vertrauensvoll erbitten, was für das Leben wichtig ist, so erbittet vertrauensvoll von Gott, was ihr für euer Leben braucht. Wie ein Kind den Eltern vertraut, dass es Gutes von ihnen für sich empfängt – und dieses Vertrauen darf niemals enttäuscht werden – so vertraut auf Gott, der Euch niemals enttäuschen wird.‘
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordinariats, des Offizialats, der Verbände und aller Stellen, die mit dem Ordinariat verbunden sind, besonders liebe Ehemalige und liebe Auszubildende, Schwestern und Brüder! 1. Wie immer möchte ich die Adventsfeier des Ordinariats kurz vor Weihnachten und vor dem Beschluss des Jahres dafür nutzen, Ihnen Anerkennung, Wertschätzung und Dank für Ihr Arbeiten und Mühen im Jahr 2016 zu sagen. 2. Die Adventszeit ist eine Zeit der Lichter, leider Gottes auch der vielen Glitzerlichter, die die Dunkelheit, die es in unserem Leben und unserer Zeit gibt, vertuschen, blenden und uns verblenden. Es gibt auch Irrlichter im Advent, die vom wahren Licht, das die Finsternisse wirklich erhellen kann, wegführen. Wir als Christen und als Kirche sollen, das ist unser Auftrag, das wahre Licht in die Finsternisse dieser Welt bringen, Jesus Christus und sein Evangelium. Das macht uns der Advent – als Vorbereitung auf Weihnachten – deutlich und nimmt uns in die Pflicht.
Einführung: Liebe Caritasmitarbeiterinnen und –mitarbeiter! 1. Wie jedes Jahr möchte ich zu Beginn der Adventsfeier der Caritas hier in der Gangolfkirche vor der Eucharistie, der Danksagungsfeier der Kirche, Ihnen für alles danken, was Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, in der ganzen Erzdiözese zum Wohl der Menschen leisten. 2. In diesem Jahr fällt die Adventsfeier auf den Tag der hl. Lucia, einer frühchristlichen Märtyrerin. Sie wurde im Mittelalter hoch verehrt. Das ist auch heute noch so, besonders in den USA und in Schweden. Dort gehört sie zu den Lieblingsheiligen der Vorweihnachtszeit. Lucia – Licht, Lichtbringerin. Das, was Lucia getan hat und was ihr Name bedeutet, ist zum Brauchtum und zur Tradition geworden, deren Ursprung und Sinn viele nicht mehr kennen.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitbrüder, liebe Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seniorenheims Hollfeld, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, lieber Jubilar Pfarrer Krefft! 1. Wir sind hier, um an Ihrem 100. Geburtstag zu danken. Es gibt das Sprichwort „Alt werden ist schön, alt sein weniger!“ Lieber Herr Pfarrer Krefft, für Sie ist auch das Altsein schön. Der liebe Gott hat Ihnen nicht nur ein hohes Alter gewährt, sondern Ihnen auch altersgemäß die Gesundheit und einen frischen Geist erhalten, den Humor sogar verstärkt. Das habe ich erst am letzten Samstag wieder erleben dürfen. Sie – und wir mit Ihnen – danken heute Gott, dass er Sie uns so lange schenkt und erhält.