1. Am Hochfest Peter und Paul die Priesterweihe zu empfangen in unserem Dom, dessen erster Patron der hl. Petrus ist, ist ein Privileg! Allen, die Peter und Paul heißen, Glückwunsch zum Namenstag! Die beiden Apostel führen in das Wesen der Kirche und das Wesentliche des priesterlichen Dienstes ein. Das Wesen der Kirche ist die Freude an Gott aus der Beziehung zu Jesus Christus, das Wesentliche des priesterlichen Dienstes ist, diese Freude im eigenen Leben zu bezeugen und sie den Menschen und der ganzen Schöpfung mitzuteilen. Die Freude an Gott schenkt Sinn und gibt dem Leben Orientierung. Priesterlicher Dienst meint also nicht, wie Papst Franziskus in „Evangelii Gaudium“ schreibt, eine Last zu tragen und diese auch anderen aufzuerlegen, sondern, Freude am Evangelium zu spüren und diese mitzuteilen. „Wir sind nicht Herren über euren Glauben, sondern wir sind Mitarbeiter eurer Freude“, schreibt auch Paulus im zweiten Korintherbrief (vgl. 2 Kor 1,24).
1. Die Kirche gedenkt heute eines der beliebtesten und meist verehrten Heiligen, des hl. Christophorus. Er wird verehrt als der Reisebegleiter und Weggefährte. Aber wenn man ihn persönlich so bezeichnen würde, würde er das sicher zurückweisen und uns sagen: „Nicht ich bin der Reisegefährte und Wegbegleiter, sondern der, den ich auf meinen Schultern trage, Jesus Christus. Er hat mich begleitet und er begleitet Euch“. Christophorus wird dargestellt mit Jesus Christus als Kind auf den Schultern; so hat er ihn übers Wasser getragen. So haben es auch unsere Vorfahren und vor allem die christlichen Künstler gesehen. Sie malten den hl. Christophorus großflächig auf die Außenwände der Kirchen, an Stadttore und andere Gebäude, immer mit Jesus auf den Schultern. Sie nährten damit die Hoffnung und Zusage: Wenn man auf ihn schaut, wird man vor dem jähen Tod und vor allem Unheil bewahrt, reist gut und kommt ans Ziel.
1. Immer wieder komme ich gern in meine Heimat. Die Magdalenenoktav ist ein schöner Anlass dafür. Heute darf ich die Woche an der Lindaukapelle eröffnen, am Festtag der hl. Maria Magdalena, der Namensgeberin der Oktav und auch der Patronin dieser Kapelle. 2. Nach der Gottesmutter ist Maria Magdalena sicher die wichtigste Frau im Neuen Testament und auch in der Kirche. Papst Franziskus hat sie zur Apostelin erhoben und ihren Gedenktag den Festen der Apostel gleichgestellt. Maria Magdalena wurden im Laufe der Geschichte viele Titel gegeben: z. B. die Reuige oder Büßerin, weil sie mit der Sünderin, die zu Füßen Jesu weint und ihre Sünden bereut, gleichgestellt wurde. Sie wurde auch Begleiterin Jesu genannt, weil sie Jesus während seines ganzen öffentlichen Lebens begleitet hat bis unters Kreuz. Auch Freundin und Geliebte Jesu wurde sie von einigen genannt.
1. Gerne feiere ich wieder einmal das Skapulierfest mit Ihnen in der Karmelitenkirche Bamberg. Ich feiere es jedes Jahr, aber nicht immer hier. Mit dem Karmel und seiner Spiritualität bin ich durch die Skapulierbruderschaft verbunden, zu der ich seit vielen vielen Jahren gehöre. Die wesentlichen Punkte der Karmelspiritualität können uns und jedem Christen heute gute Anregungen geben, für ein vertieftes geistliches und christliches Leben. 2. Der Orden der Karmelitinnen und Karmeliten ist der einzige Orden, der keinen namhaften Gründer hat. Es ist auch der einzige Orden, der nicht nach dem Namen eines Gründers genannt wird, anders als z. B. die Franziskanerinnen und Franziskaner, die Dominikaner, die Augustiner, Benediktinerinnen und Benediktiner. Es ist bezeichnend für diesen Orden und für seine Spiritualität, dass sein Name von einem Ort stammt, dem Karmel, einem Gebirgszug im Heiligen Land.
1. Man wird Lehrerin und Lehrer, um jungen Menschen Wissen mitzugeben, was ihnen hilft, zu leben. „Non scholae sed vitae discimus – nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“. Damit das Leben gemeistert und gestaltet werden kann in Familie und Gesellschaft, in Beruf und Freizeit, in allen Lebensphasen bis hin zum Alter und Tod, gibt es Schule, wird unterrichtet und gelernt. Lehrerin und Lehrer sind Helferinnen und Helfer dafür, dass das Leben gelingt. 2. Was ist nun die besondere Aufgabe und der spezielle Beitrag des Religionsunterrichts dabei? Von Martin Walser stammt der Satz in seiner autobiographischen Novelle „Mein Jenseits“: „Aber, dass der Glaube die Welt schöner macht als das Wissen, stimmt doch.“ Der Glaube und das Glaubenswissen, die der Religionsunterricht zu vermitteln hat, können und sollen die Welt schöner machen. Dabei gibt es für uns Christen keinen Gegensatz zwischen Glaube und Wissen; sie gehören zusammen - Glaube und Wissen zusammen machen die Welt schöner. So helfen z. B. die Physik, die Mathematik und die Biologie, das Leben gut zu gestalten, die Sprachen und Sozialwissenschaften ebenso und nicht zuletzt hilft das Glaubenswissen, das im Religionsunterricht vermittelt wird, die Welt schöner zu machen.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. In der Spur bleiben! Wir wissen, wie wichtig das ist: Im Straßenverkehr, im Schienenverkehr, im Sport beim Laufen in den Bahnen, aber auch im Leben allgemein. Wenn wir nicht in der Spur bleiben, gibt es Crash, verursachen wir Unfälle. Das Heinrichsfest erinnert uns an die geistig-geistliche Spur, in der wir bleiben sollen, weil sie Spur des Lebens ist. 2. Zur Zeit des hl. Heinrich war klar, dass der Mensch vollkommen und glücklich ist, wenn er (erstens) Jesus Christus liebt, wenn ihm (zweitens) Gutes zu tun, eine Selbstverständlichkeit ist und er (drittens) Freude an den Tugenden hat, gemeint waren: die göttlichen - Glaube, Hoffnung und Liebe, die Kardinaltugenden - Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß und die Alltagstugenden - Fleiß, Solidarität, Gemeinsinn und Gemeinwohl. Ebenso klar war, dass eine Gesellschaft dann gut lebt, wenn es in ihr Einigkeit und Recht und Freiheit gibt, wie wir bis heute in unserer Nationalhymne singen.
1. 70 Jahre St. Marien Langenzenn. Bei diesem Jubiläum muss zuerst Dank und Anerkennung den Initiatoren, Gründern und Erbauern dieser Kirche ausgesprochen werden. In Eigeninitiative und mit viel Eigenleistung haben die Heimatvertriebenen diese, Ihre Kirche gebaut. Warum? Wir sprechen heute viel vom Wandel in Gesellschaft und Kirche. Wandel gibt es immer, ohne Wandel bleibt nichts! Er ist der Schöpfung eingestiftet, wie es in einer Präfation heißt: „Du hast die ganze Schöpfung dem Wandel der Zeit unterworfen“. Der Wandel soll nach Gottes Willen ein guter zum Besseren sein. Aber es gibt auch schlimmen Wandel, meist verursacht durch die bösen Taten von Menschen.
1. Am Anfang meiner Ansprache an Sie, liebe Mitbrüder, steht, muss stehen, das herzliche und aufrichtige Vergelt´s Gott für Ihre langjährigen und vielfältigen Dienste in unserer Kirche. 2. Im Juli feiert die Kirche besonders viele Heilige, die die Gesellschaft ihrer Zeit stark geprägt haben. Den hl. Ulrich von Augsburg gestern, am 4. Juli, am 7. Juli den hl. Willibald von Eichstätt, am 8. Juli den hl. Kilian, den Frankenapostel, am 13. Juli Heinrich und Kunigunde, die Gründer unseres Erzbistums. Auch die Gedenktage des hl. Benedikt von Nursia am 11. Juli und des hl. Bonaventura am 15. Juli erinnern an Persönlichkeiten, die die Entwicklung ganz Europas nachhaltig geprägt haben; Benedikt wird als Patron Europas verehrt. Schließlich wird im Juli auch noch der hl. Birgitta von Schweden, eine der drei Patroninnen Europas, und des hl. Apostels Jakobus von Santiago de Compostella gedacht, auch Heilige, deren Leben und Wirken für die Geschichte große Bedeutung haben. Sie alle weisen uns auf einen unabdingbaren und unaufgebbaren Aspekt des Lebens und Wirkens Jesu, des Evangeliums und der Kirche hin: nämlich, dass die Kirche die Aufgabe hat, die Gesellschaft mitzugestalten. Sie lassen uns auch über den priesterlichen Dienst für diese Aufgabe nachdenken.
1. Am Anfang meiner Ansprache heute bei der Sendungsfeier soll und muss zuerst ein herzliches Vergelt´s Gott stehen. Es gilt zuerst Ihnen, die Sie dem Ruf Jesu Christi hauptamtlich und ganzheitlich folgen, um sich für das Evangelium einzusetzen, dem Reich Gottes zu dienen und in der Kirche mitzuarbeiten. Danke sage ich auch den Eltern, Geschwistern, Lehrerinnen und Lehrern und allen, die zum Ja dieser jungen Christinnen und Christen, zu ihrer Berufung beigetragen haben. Ich bitte Sie, auch in Zukunft den Dienst dieser jungen Frauen und Männer mitzutragen durch Ihr Gebet, Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung. 2. Kirche ist Gemeinschaft von Menschen, die Jesus Christus als das A und O des Lebens oder als das Nonplusultra für uns alle verstehen, die Seinen Ruf gehört haben und IHM folgen. Diese Menschen, Frauen und Männer, jung und alt, nah und fern bilden eine Lebens- und Glaubensgemeinschaft. In ihr freuen sie sich über diesen Glauben und feiern ihn in den Gottesdiensten. Sie erbauen sich gegenseitig und stärken sich. Vielleicht tun wir das in unserer Kirche heute viel zu wenig. Wir sprechen zu wenig über unsere Freude am Herrn, feiern ihn zu wenig bewusst, stärken uns zu wenig im Glauben durch Austausch und Gespräch. Das sollten wir mehr und öfter tun!
1. Wer kennt nicht das Wort Jesu an den Apostel Thomas, den wir den „Zweifler“ nennen und dessen Fest wir heute feiern: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ Für nicht wenige, die in der Kirche arbeiten, stellt sich diese Frage heute anders oder eine andere Frage ist wichtiger, etwa diese: Macht es Sinn, in der Kirche mitzuarbeiten? Bringt Kirche etwas? Ist mein Tun in der Kirche für die Mitmenschen in unserer Welt und Zeit sinnvoll? Jeder im Ordinariat und in den angeschlossenen Dienststellen trägt etwas zum Leben und Wirken der Kirche in unserer Erzdiözese bei. Wer in der Kirche arbeitet, wird auch von seinen Bekannten und Verwandten mit der Kirche identifiziert. Da kommen derzeit zunächst auch viele negative Meinungen auf. Die Untaten sexueller Gewalt können uns am Sinn und positiven Beitrag der Kirche für die Menschen in unserer Welt zweifeln lassen. Ebenso Finanzskandale, von denen wir hören, und die Zwietracht unter Verantwortungsträgern in der Kirche. Das ist belastend und lässt zweifeln. Wir müssen aufarbeiten und aufräumen und alles tun, damit diese negativen, schlimmen Ereignisse sich nicht wiederholen. Aber wir dürfen über dem Schmerz, den Zweifeln und Fragen nicht das gute Wirken vergessen.