1. Den Glauben ausbreiten und das Christentum inkulturieren war das Lebensziel des hl. Heinrich mit seiner Frau, der hl. Kunigunde. Dazu gründeten sie auch unser Bistum Bamberg und reformierten die Kirche in ihrem Reich. Der christliche Glaube und das Christentum haben ihre Wurzeln im Evangelium, im Leben und Wirken Jesu Christi, in seinem Tod und seiner Auferstehung.
1. Bei der heiligen Messe ist das Ende genauso wichtig wie der Anfang und die Mitte. Die Bezeichnung „Messe“ ist vom Abschluss abgeleitet, vom lateinischen „Ite missa est“ – „Geht, ihr seid gesendet.“ 2. Die Eucharistiefeier ist Treffen mit Jesus und Sendung durch ihn. Nur wer die heilige Messe so feiert, feiert sie entsprechend ihrem Sinn und ihrer Bedeutung, so wie Jesus Christus sie eingesetzt hat und sie gefeiert haben will.
1. Gerne feiere ich heute mit Ihnen das Dreifaltigkeitsfest. In meiner Heimat wurde der Dreifaltigkeitssonntag als der wichtigste im Jahreskreis bezeichnet, weil er das ganze Kirchenjahr - Weihnachten, Ostern, Pfingsten - zusammenfasst. Die Frauen, die in meiner Kindheit und Jugend die Tracht trugen, und ebenso die Männer legten die schönsten Kleider und Anzüge zum Kirchgang an, um die einzigartige Bedeutung dieses Festes zu unterstreichen. Am Dreifaltigkeitssonntag wird der Ursprung unseres christlichen Glaubens gefeiert, ohne den es nicht Weihnachten, Ostern, Pfingsten gäbe. Vom Glauben an den dreifaltigen Gott hat alles, was unser Glaube uns sagt, schenkt und auch aufträgt, seinen Ursprung. Das Dreifaltigkeitsfest – das wichtigste Fest unseres Glaubens. Heute feiern wir es in Schwarzenfeld.
1. Geist oder Ungeist, Heiliger Geist oder Böser Geist? Bei vielen Dingen im persönlichen Leben, in der Gesellschaft und in der Politik, gibt es mehrere Möglichkeiten. Manchmal und bei den entscheidenden Dingen, gibt es aber nur entweder oder: entweder das eine oder das andere. Dann darf man auch nicht durch Diskussionen und Diskurse ‚verunklaren‘ oder alles in Zweifel ziehen. Nur entweder/oder gibt es zum Beispiel bei der Wahrheit: Wahrheit oder Unwahrheit. Jesus selbst sagt: „Eure Rede sei: Ja ja; nein nein. Was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen“ (Mt 5.37). Das gilt auch für die Treue: entweder treu oder untreu, ebenso für die Zuverlässlichkeit, entweder zuverlässig oder unzuverlässig. 2. Auch für das, was wir an Pfingsten feiern, den Heiligen Geist, gilt: Entweder Heiliger Geist oder Böser Geist. Wir sagen: da herrscht ein guter Geist oder ein böser Geist! Pfingsten will heiligen, guten Geist schenken!
1. In der Coronazeit eröffnen wir nach langer Schließung wieder die Schutzengelkirche in Stappenbach und weihen den neuen Altar, segnen den Ambo und das Taufbecken. Wir danken für die gelungene Generalrenovierung. Die Einschränkungen und Vorschriften der Coronazeit lassen nur eine Feier im kleinen Rahmen zu. Wenn wieder Normalität eingekehrt ist, können wir gerne noch einmal im großen Rahmen ein Dankfest feiern und, wenn möglich, komme ich dazu gern noch einmal nach Stappenbach. 2. Dass Stappenbach mit Pfarrer Friedmann und dem ganzen Seelsorgeteam die Einweihung nicht aufschieben wollte, ist Ausdruck für die wichtige Bedeutung unserer Kirchen für unser Christsein und unser Alltagsleben. Wir sollten darüber nachdenken! Die Einweihung wurde nicht weiter aufgeschoben, weil die Kirche in Stappenbach wieder offen sein soll und auch Gottesdienste in ihr gefeiert werden sollen. Das ist wichtig für unser Leben! Was bedeuten die Kirchen für uns und welchen Sinn haben sie? Die heutige Lesung und das Evangelium vom Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten bringen zum Ausdruck, wofür wir Kirchen bauen, erhalten und brauchen.
1. Es ist erwiesen, wissenschaftlich und jeder kann es auch durch eigene Erfahrungen nachprüfen, dass Krisen, Notsituationen und Kalamitäten immer zugleich Nährboten sowohl für das Gute als auch für das Böse im Menschen sind. Das spüren wir jetzt wieder in der Corona-Pandemie. Um mit den Worten der Lesung aus der Apostelgeschichte und des Evangeliums nach Johannes zu sprechen: ‚Guter Geist wird offenbar, aber auch böser Geist und Ungeist.‘ Wir nehmen seit Wochen wahr, dass Achtsamkeit, Verständnis füreinander, Hilfsbereitschaft, Fürsorge wachsen. Aber es offenbart sich auch Egoismus, Ellbogenmentalität, Ungeduld, böse Neigungen und Eigenschaften. Ich erinnere beispielsweise nur an die Hamsterkäufe, ohne Rücksicht auf die anderen am Anfang der Corona-Krise, an die Zunahme von häuslicher Gewalt, die besonders Kinder trifft. Genannt werden muss auch die internationale Politik, in der es derzeit mehr Entsolidarisierung als Solidarisierung gibt.
1. In der Coronazeit fragen gläubige Christen, aber auch Angehörige des Judentums und Islam: Straft uns Gott mit dem Virus? Und es gibt einige, auch Religionsführer, die mit einem Ja darauf antworten. Sowohl die Frage als auch das Ja als Antwort zeugen von einem primitiven Gottesverständnis. Die Antwort muss Nein lauten! Gott ist kein Despot oder Absolutist, der jedes Aufbegehren gegen sich straft. Richtig ist aber, dass der Mensch sich selber bestraft, wenn er gegen die vernünftigen Gesetze und Gebote Gottes verstößt. Er bestraft sich zum Beispiel, wenn er gegen die Vernunft isst, trinkt, Rauschmittel und Drogen konsumiert, mit dem Ruin seiner Gesundheit. Ein anderes Beispiel: Heute Morgen las ich in einer Zeitung, dass man durch unvernünftiges Streben nach Geld, Macht, Karriere zum moralischen Krüppel wird. Mann und Frau zerstören ihre Seele! Ein drittes Beispiel: Durch Nationalismus wird die internationale Staatengemeinschaft zerstört und es werden Kriege geführt, wie es 1939 im Nazi-Deutschland geschah.
1. Wir sind nur wenige beim Vierzehnheiligenfest 2020. Die Coronazeit lässt die sonst übliche Feier in der Basilika der Vierzehn Nothelfer mit vielen Gläubigen und festlich gestaltet nicht zu. Hoffend beten wir, dass es im nächsten Jahr wieder anders wird. Wir wünschen auch und bitten, dass die Wallfahrten wieder ein- und ausziehen, die so viel Segen bringen. Wir feiern das Fest heuer in kleiner Zahl, stellvertretend für alle, die hier sein wollten, aber jetzt nicht da sein können. Für sie verehren wir unsere Vierzehn Nothelfer und rufen zu ihnen, dass Gottes Segen uns allen zuteilwird.
Die entscheidende Frage für jeden Christen ist: Wer ist Jesus Christus für Dich? Was bedeutet er Dir? Jesus stellt auch selbst diese Frage an uns, wie er sie an die Apostel gestellt hat: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15) Petrus hat darauf geantwortet: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Unsere ganz persönliche Antwort ist von Jesus gefordert auf seine Frage: Wer bin ich für Dich?