1. Gern feiere ich mit Ihnen den zweiten Weihnachtsfeiertag, das Fest des heiligen Stephanus. In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, den Geist wach zu halten und die Seele zu stärken. So halten wir den Lockdown und die Corona-Pandemie durch, bleiben gesund und hoffnungsvoll. 2. Der wache Geist macht uns achtsam füreinander, sodass wir die Infektionen meiden; der wache Geist lässt uns auch geduldig und vertrauensvoll sein. Er lässt uns das Jetzt ohne Begegnungen mit vielen, ohne Umarmungen und körperlicher Nähe, das Jetzt der Ausgangsbeschränkungen und der Masken geduldig aushalten im Vertrauen, dass wir dadurch zu einer neuen Gemeinschaft und einem neuen Leben beitragen, dass dadurch Corona besiegt wird und wir alle zu einer neuen Freiheit gelangen, die hoffentlich vernünftiger und verantwortungsvoller wird als vor Corona, wo es doch auch oft an Vernunft und Verantwortungsbewusstsein gefehlt hat.
1. Weihnachten und Licht bilden eine Symbiose, sie sind fast Synonyme! Sie gehören zusammen wie Küken und Ei, wie Tag und Nacht. „Gegen das Licht ist die Finsternis machtlos.“ Das ist eine unbestreitbare Erfahrung, die jeder machen kann. Sobald es Licht gibt, verschwindet die Finsternis: Am Morgen jeden Tages, wenn man eine Kerze anzündet oder eine Lampe mit Elektrizität versorgt. „Gegen das Licht ist die Finsternis machtlos.“ Das Licht vertreibt aber nicht nur die Finsternis, sondern weckt auch Leben. Die Biologie lehrt es uns: Wo Licht, vor allem das Sonnenlicht, hinkommt, keimen Samen, entwickeln sich Gras und Pflanzen, Bäume und Sträucher, aus dem Laich der Fische oder den Eiern der Schnecken entstehen neue Tiere. Auch das menschliche Leben entsteht und entwickelt sich im Licht. „Wir erblicken das Licht der Welt“, sagen wir bei der Geburt eines Kindes, die Körperzellen entwickeln sich und der Mensch wächst durch das Sonnenlicht. An jedem Morgen beim Sonnenaufgang wird - im übertragenem Sinn - unser Leben neu.
1. Weihnachten ist unser aller Fest. „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind. Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.“ Ein Lied aus Kindertagen, das mir vertraut und lieb ist. Es drückt die Erfahrung meines Lebens aus; ich habe Jesus immer an meiner Seite gespürt; das tut gut! Dieses Lied bringt auf kindliche Weise auch die Kernbotschaft des Weihnachtsevangeliums und des Weihnachtsfestes zum Ausdruck. Das Kind in der Krippe ist der Immanuel – Gott mit uns, der auf allen unseren Wegen mit uns geht; es ist Jesus, übersetzt: Gott hilft. Wer mit Jesus Christus geht und lebt, ist nie allein. Er spürt Segen und wird zum Segen für andere.
1. „Wo wohnt Gott? - Da, wo man ihn einlässt!“ Das gilt für Weihnachten, das gilt für jeden Tag, das gilt auch für jede heilige Messe und für jeden Augenblick des Lebens. Gott wohnt da, wo man ihn einlässt! 2. Weihnachten nennen wir auch das Fest der Ankunft Gottes bei den Menschen. Jesus Christus, das Kind in der Krippe, aber auch der Jugendliche und erwachsene Handwerker in Nazareth, der Prediger und Wundertäter, der Freund der Menschen, der Gekreuzigte und Auferstandene, der in unserer Welt in seinem Heiligen Geist Gegenwärtige – er kommt immer da an und wohnt da, wo man ihn einlässt.
1. „Corona-Pandemie“ ist das “Wort des Jahres 2020“. Ihm folgt „Lockdown“. Dieses englische Wort ist inzwischen auch jedem bekannt. Derzeit befinden wir uns in einem „Teil-Lockdown“ – ein „harter Lockdown“ steht unmittelbar bevor, weil der Teil-Lockdown nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Das Politbarometer hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass auch ein „harter Lockdown“, selbst über Weihnachten, von über 50 % der deutschen Bevölkerung akzeptiert werden wird. Zugleich wird aber auch deutlich, dass die Menschen den Lockdown fürchten. Auch die Politik, die ihn verordnen muss, weiß um die Gefahren jedes Lockdowns für die Wirtschaft, für die Bildung, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, dass der Alkohol- und Drogenkonsum sowie die häusliche Gewalt zunehmen und dass die Zahl der Depressionen und andere psychische Erkrankungen ansteigen werden. Die Medien sind voll davon!
1. Im ‚Weltspiegel‘ am letzten Sonntag in der ARD wurde über die Situation der Christen im Heiligen Land berichtet. Betlehem wurde gezeigt, auch die Geburtsgrotte und es wurden Christen interviewt. Zusammenfassend bestand die Botschaft der Bilder und der Interviews darin: So still, so leer, so tot waren Betlehem und die anderen christlichen Stätten seit den Kreuzzügen nicht mehr. Selbst in der Intifada seien die heiligen Stätten mehr besucht gewesen als zurzeit. Das macht uns auf unsere erste und wichtigste Pflicht als Damen und Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufmerksam. Wir sollen für die dort lebenden Christen sorgen, für sie beten und sie unterstützen, ideell und materiell. Tun wir das Mögliche! Friede braucht das Heilige Land.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Viele denken heute, am 6. Dezember, an den Nikolaus. Wir auch, hoffe ich! Ich jedenfalls! Er gehört zur Vorweihnachtszeit. Er führt zu Weihnachten hin, dem Christfest des Schenkens und Beschenktwerdens, der Güte und Menschenfreundlichkeit, der Barmherzigkeit und Liebe. Der hl. Nikolaus kündigt all das an. Der Nikolaustag ist so etwas wie die Generalprobe für Weihnachten.
1. „Suchet das Wohl der Stadt, … und betet für sie zum Herrn“ (Jer 29,7), so trägt der Prophet Jeremia im Namen Gottes dem Gottesvolk Israel auf und er fügt hinzu: „Denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl“. Die alttestamentliche Weisung aus dem Propheten Jeremia, die ich gerade zitiert habe, wird im Neuen Testament und im neuen Volk Gottes auf vielfältiger Weise wiederholt. Den Mitmenschen zu dienen und das Gemeinwohl zu fördern, ist Aufgabe der Kirche Christi, des Volkes Gottes. So hat es uns Jesus Christus aufgetragen. Darin liegt auch unser eigenes Wohl. Wer sich mit sich selbst beschäftigt und um sich kreist, ist unnütz und wird unzufrieden. 2. Ein Stadtdekan in Nürnberg und alle, die in der katholischen Kirche Verantwortung mit ihm tragen, sollen das Wohl der Stadt Nürnberg suchen und für sie beten. Dazu wird er heute feierlich eingeführt und gesegnet. Lieber Herr Pfarrer Lurz! In diesem Gottesdienst empfangen Sie Segen und sollen zum Segen werden.
1. Allerseelen ist der Tag der Hoffnung, dass Allerheiligen für alle unsere Verstorbenen gilt! Es soll sich an ihnen erfüllen, was wir gestern am Fest Allerheiligen gefeiert haben: Sie sollen in den Himmel zu Gott kommen, dort das ewige Leben und die immerwährende Freude erlangen. Sie sollen Verzeihung ihrer Sünden und den Lohn für ihre guten Taten erhalten. Das ist Allerseelen, Tag der Hoffnung für unsere Verstorbenen, dass sie zu denen gehören, die wir an Allerheiligen feiern. Das erhoffen und erbitten wir jetzt hier für unsere verstorbenen Bischöfe und Domkapitulare, für die heimgegangenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ordinariat und allen Zweigstellen, für unsere Angehörigen und Freunde, die von uns gegangen sind. Schließlich erbitten und erhoffen wir das auch für uns, wenn unser eigener Weg einmal zu Ende geht. Wir hoffen, dass auch wir zu allen Heiligen gelangen.
1. Ich freue mich sehr, dass wir heute - nach einigen Verzögerungen - den neuen Altar in Kirchenbirkig weihen können. Ich beglückwünsche die Kirchengemeinde zu dem neuen Altar mit Ambo, neuem Taufbecken und dem neu gestalteten Chorraum. Alles ist gut gelungen! Danke allen, die mitgewirkt haben, vor allem Herrn Nerowski für den Entwurf und den Handwerkern für alle Arbeiten. Ein besonderes Vergelt´s Gott den Ehrenamtlichen aus Kirchenbirkig! Sie haben sich für ihre Kirche herausragend eingesetzt und dadurch auch die Kosten gesenkt; große Anerkennung! Auch der Kirchenverwaltung, dem Pfarrgemeinderat sowie der politischen Gemeinde ein herzliches Dankeschön!