Es liegt nun an mir, Dank zu sagen. Ich danke allen, die eben bei der Vesper mitgebetet haben und jetzt bei diesem Festakt anwesend sind, vor allem denen, die aktiv beteiligt waren und sind.
Liebe Mitbrüder aus dem Würzburger Domkapitel! 1. Zusammen mit Weihbischof Radspieler und den Domkapitularen des Metropolitankapitels danke ich für Euren Besuch in Bamberg. Wir dürfen jetzt am Grab des hl. Otto, des dritten Patrons unserer Erzdiözese, die Vesper feiern. Von den 75 Bischöfen und Erzbischöfen Bambergs ist er der einzige, der heiliggesprochen wurde. Er war ein spiritueller, tatkräftiger Bischof in Bamberg und ein bedeutender Missionar in Pommern. Der selige Papst Johannes Paul II. hat immer, wenn ich ihn traf, spontan vom hl. Otto gesprochen, der in seiner Heimat Polen gewirkt habe. Aus seiner Biographie möchte ich noch erwähnen, dass er sehr um die Einheit der Kirche bemüht war, die es - auch für ihn - nicht ohne die Einheit mit dem Papst gibt. 1102 wurde er in der Zeit des Investiturstreits - wie es damals üblich war - vom Kaiser zum Bischof von Bamberg ernannt. Weil er nicht ohne Zustimmung des Papstes die Bischofsweihe empfangen wollte, musste er vier Jahre darauf warten. 1106 weihte ihn dann der damalige Papst selbst zum Bischof von Bamberg. Geistlich und tatkräftig in unserer Zeit in unseren Diözesen wirken und dabei immer die „Mission ad intra und ad extra“ (Weltkirche) im Blick haben, das lehrt uns die Biographie des hl. Otto.
Liebe Frauen des „Katholischen Deutschen Frauenbundes“ aus Würzburg, liebe Schwestern und Brüder, verehrte Mitbrüder! 1. Gern feiere ich heute mit Ihnen diese heilige Messe, hier am größten Wallfahrtsort der Erzdiözese Bamberg in Vierzehnheiligen. Nach Vierzehnheiligen kommen viele Wallfahrtsgruppen aus Unterfranken, aus der Diözese Würzburg, und werden von den Franziskanerpatres willkommen geheißen. Heute darf ich Sie ganz herzlich hier begrüßen! Die Pilgerinnen und Pilger wallen hierher, um „dem Glauben Beine zu machen“, das heißt, ihn wieder zu beleben beim Beten und Singen, Schweigen und Hören. Bei den Vierzehn Nothelfern laden sie Ihre Sorgen und Nöte ab, finden Erleichterung, Trost und Kraft fürs Leben im Alltag. Beim Wallen in der Gemeinschaft der Brüder und Schwestern erfahren sie auch die tragende und helfende Gemeinschaft der Mitchristen.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Conanimalen, 1. Es wäre richtig, die Texte der Lesung und des Evangeliums, die wir gerade gehört haben, auszulegen. Es wäre auch interessant, sich mit dem heutigen Gedenktag Mariä Namen zu befassen, vor allem weil wir Kollegiaten von „Sancta Maria de Anima“ sind. Dennoch möchte ich ein anderes Thema für meine Ansprache wählen.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Ebensfelder, verehrte Ehrengäste, lieber Herr Pfarrer Scharf, lieber Kaplan Jung! 1. Gern feiere ich mit Ihnen das 100-jährige Ihrer Kirche in Ebensfeld. „Kirchen aus Stein“ sind dazu da, dass wir „Kirche aus lebendigen Steinen“ sind. Das muss uns bei jedem Kirchenjubiläum neu deutlich werden. So wie jede Familie eine Wohnung braucht, um Heimat zu haben, wo man sich trifft zum Essen, zum Gespräch, zum Ausruhen, zum Beieinandersein, so braucht auch die Familie Gottes, die Kirche, ein Haus, um sich zu begegnen, um miteinander zu sprechen, zu beten und zu singen, um sich im Glauben zu stärken, um die Sakramente zu feiern, vor allem die Sonntagseucharistie, um die Freude, z. B. bei Hochzeiten, Jubiläen, aber auch das Leid, bei Krankheit und Tod, zu teilen. Wir haben Kirchen und brauchen Kirchen, um Kirche aus lebendigen Steinen zu sein!
Liebe Wallfahrer und Pfarreiangehörige, liebe Mitbrüder, Schwestern und Brüder! 1. Gern feiere ich mit Ihnen das Fest Mariä Geburt hier in Marienweiher. Mariä Geburt ist der „Geburtstag Mariens“! Wir können ihn mit dem Geburtstag unserer Mütter vergleichen. Am Geburtstag unserer Mutter denken wir an die, die uns das Leben geschenkt haben. Sie haben uns in ihrem Schoß neun Monate gehegt und gepflegt, unsere Geburt erwartet und uns ans Licht der Welt gebracht. Sie haben uns mit der Muttermilch genährt. Sie haben uns das Sprechen gelehrt, das Laufen, Essen und Trinken, alles, was zum Leben dazugehört. Am Geburtstag unserer Mütter danken wir, dass sie uns das Leben geschenkt und die Wege ins Leben bereitet haben. So dürfen wir am heutigen Fest auch von Maria denken.
Liebe Schwestern und Brüder! 1. Es ist gut, dass es den ökumenischen Tag der Schöpfung gibt und es ist gut, dass wir ihn hier und jetzt auf der Landesgartenschau Bayern 2012 in Bamberg in ökumenischer Verbundenheit begehen mit Pfarrer Ionut Paun und Dekan Sperl sowie vielen evangelischen, orthodoxen und katholischen Schwestern und Brüdern. Und es ist auch gut, dass wir ihn im Zelt der Religionen auf der Landesgartenschau feiern. So sind auch besonders die Juden und Muslime mit einbezogen. Denken wir daran: Welch schöne Texte zur Schöpfung das Alte Testament, das heilige Buch der Juden, enthält; wir haben gerade einen aus dem Buch Jesaja gehört. Und welch schöne Texte im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, über die Schöpfung zu finden sind. Wenn wir in dieser ökumenischen und auch interreligiösen Verbindung den Tag der Schöpfung begehen, dann zeigt das, dass wir Christen trotz aller Unterschiede auch mit den Gläubigen anderer Religionen zusammengehören, dass wir viele gemeinsame Anliegen haben, Werte vertreten und Ziele verfolgen. Zu diesen Werten und Zielen gehören die Schöpfung und die Bewahrung der Schöpfung.
Liebe Seniorinnen und Senioren der KAB, liebe Wallfahrer, lieber Diözesanpräses und Pfarrer Müller, liebe Mitbrüder! 1. „Man sieht nur noch alte Leute in der Kirche!“ Gott sei Dank, antworte ich gewöhnlich auf diese Äußerung. Gott sei Dank, dass man die Seniorinnen und Senioren in der Kirche sieht! Außerdem ist es auch nicht wahr. Auch junge Leute kommen in die Kirche. Wir haben Tausende von Ministrantinnen und Ministranten in unserem Erzbistum. Viele Jugendliche singen und spielen in den Scholen und Bands, oder sind sonst in der Kirche tätig. Und es ist nun einmal wahr, dass in unserer deutschen Gesellschaft derzeit viel mehr ältere Menschen leben als Kinder und Jugendliche. Wir müssen alles tun, dass die Geburtenrate sich wieder erhöht. Aber dafür dürfen wir die alten Menschen nicht abwerten. Ich freue mich jedenfalls, liebe Seniorinnen und Senioren der KAB, dass Sie heute diese Wallfahrt anlässlich des Jubiläums „1000 Jahre Bamberger Dom“ machen. Danke, dass Sie auch sonst in unserer Kirche tragende Säulen sind.
Liebe Schwestern und Brüder in Bad Windsheim! 1. Mit Ihnen freue ich mich, dass wir heute den neuen Taufstein, den Ambo für das Wort Gottes, den neuen Altar und die Sedilien für Priester und Ministranten segnen dürfen. Alles ist gut gelungen. Wir dürfen dankbar sein. Mit Ihnen danke ich Ihrer Kirchenstiftung und dem Pfarrgemeinderat sowie allen Handwerkern und Künstlern, die bei der Gestaltung mitgewirkt haben, nicht zuletzt den Spendern und Geldgebern. Allen, und ganz besonders Pfarrer Michael Wildenauer, ein herzliches Vergelt´s Gott.
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitbrüder! 1. Die Ansprache, die ich jetzt an Sie richte, habe ich die vorige Woche in Polen vorbereitet. Als Vorsitzender der Kontaktkommission der Deutsch-Polnischen Bischofskonferenz und der Maximilian-Kolbe-Stiftung habe ich am 13./14. August in Oswicim/Ausschwitz an einem Symposium zum Thema „Versöhnung und Friede“ und an den alljährlichen Gedenkfeierlichkeiten zu Ehren des heiligen Maximilian Kolbe, Märtyrer der Nächstenliebe im KZ, und der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen, teilgenommen. Selbstverständlich habe ich auch beim Gedenken an Maximilian Kolbe an die Marienverehrung gedacht, die wir heute in Bamberg wieder – Gott sei Dank – pflegen. Maximilian Kolbe war ja ein außergewöhnlich großer Marienverehrer.