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Ansprache des neuen Generalvikars Msgr. Georg Kestel

Es war in der Endphase meiner Studienzeit anfangs der 80er Jahre, als ich bei der Lektüre einer Tageszeitung durch Zufall auf ein alttestamentliches Bibelzitat aus dem kleinen Propheten Sacharja stieß (8,23):

„Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört:  Der Herr ist mit euch!“

Das Schriftwort hat mich spontan angesprochen, und ich habe es ein Jahr später als meinen Primizspruch gewählt.

Sehr schön und tiefsinnig ist hier der Grundvorgang des Glaubens aufgezeigt, wie ihn die biblische Heilsgeschichte immer wieder vor Augen führt. Der Prophet in der Mitte des Volkes Israel blickt in schwierigen Zeiten in die Zukunft und spricht von der tröstlichen Gewissheit, dass die Glaubenden nicht allein stehen, sondern eine Gemeinschaft unter dem Weggeleit Gottes bilden dürfen. Sogar die Fremden und Ungläubigen, so Sacharja, werden vom Glauben Israels angesprochen. Sie sehen das Volk Jahwes und schließen sich ihm an, weil sie spüren, dass hier mehr ist als menschliche Lebenskunst und rein irdische Betriebsamkeit: wir wollen mit euch gehen, weil wir spüren, dass Gott unter euch ist.

Dieses Sacharja-Wort hat mich in den ganzen Jahren seit meiner Priesterweihe begleitet. Und ich habe mich besonders dann daran erinnert, wenn ein Umzug angesagt war und eine neue seelsorgerliche Aufgabe bevorstand. So bin ich nach Kaplansjahren in Bad Windsheim und Staffelstein als Militärpfarrer nach Neuburg/Donau und nach Hammelburg gegangen und war die letzten acht Jahre im Militärordinariat in Bonn und Berlin tätig, bevor ich nun heute am 1. April 2006 das Amt des Generalvikars in Bamberg übernehme.

Kurz zuvor wurde der neue Pastoralplan für das Erzbistum in Kraft gesetzt. Und es hat mich sehr gefreut, der ich mich gleichsam schon auf dem Rückweg von Berlin nach Bamberg befand, dass im letzten Teil des Pastoralplans unter der Überschrift „Vision“ genau jenes Sacharja-Zitat den Abschluss bildet.

Ich nehme es als gutes Zeichen für die kommende Zeit, in der wir als das Volk Gottes von heute gemeinsam unterwegs sind. Es ist eine Zeit großer Herausforderungen und Veränderungen. In der Erzdiözese sind entscheidende Weichenstellungen im pastoralen und organisatorischen Bereich bereits vorgenommen worden. Ein herzliches „Vergelt?s Gott“ sage ich allen, die daran beteiligt waren - besonders meinem lieben Vorgänger, Prälat Alois Albrecht, der buchstäblich bis zum letzten Tag seiner Amtszeit diesen kräfteraubenden Zukunftsprozess an erstverantwortlicher Stelle mitgestaltet hat.

Pastorale Konzepte, Organisationsmaßnahmen und Finanzpläne sind notwendig, weil sie helfen, auf die Situation der Zeit einzugehen und auf unausweichliche Rahmenbedingungen zu reagieren.

Letztlich geht es aber bei allem seelsorgerlichen Handeln um viel mehr als um das Ziel, pastorale Konzeptionen umzusetzen und neue Seelsorgeeinheiten ins Leben zu rufen. Es wird uns die große Berufung übertragen, „Licht der Welt“ und „Stadt auf dem Berge“ zu sein; wir dürfen andere Menschen auf Glauben und Kirche aufmerksam machen. Und es wird uns inmitten all dieser Bemühungen der Segen Gottes zugesagt. Diesen reichen Segen wünsche ich uns allen und freue mich auf die kommenden zahlreichen Gelegenheiten der Begegnung und des Miteinanders im Geiste des Glaubens!

Georg Kestel